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Der erste Zyklus von 99 Fragen wird mit einem kleinem Gathering abschließen und gleichzeitig ist ein neuer Zyklus im Entstehen. Über den Zeitraum von zwei Tagen werden an mehreren Orten im Humboldt Forum künstlerische Interventionen stattfinden sowie verschiedene Impuls-Sessions.

Das Programm beinhaltet verschiedene künstlerische Interventionen und Beiträge in Form von Impulsvorträgen und Gesprächen zu Themen wie Digitalisierung und Technologie, ecologies of knowledge und Ästhetikverständnisse, Formen der Restitution und den verschiedenen Verbindungen musealer Sammlungen mit Ökologie. Im Laufe der zwei Tage werden wir uns mit einer curatorial hospitality befassen und nach Formen der Dezentralisierung als kuratorische Praxis suchen. In den Impuls-Sitzungen wird es open assemblies geben, die als offene Räume gedacht sind, um Diskussionen fortzuführen, andere Fragen zu stellen und Ausdrucksformen zu finden.

 

Wie kann man teilnehmen?

Die Veranstaltungen sind kostenlos für alle Interessent*innen offen zugänglich, sei es für eine ganztägige Teilnahme oder einzelne Beiträge. Die Impuls-Sitzungen jedoch haben eine begrenzte Kapazität und bedürfen einer Anmeldung über [email protected]

 

Programmübersicht

Über die künstlerischen Interventionen

Walking in Words – Eine immersive Leseerfahrung mit Priya Basil

Die Autorin und Aktivistin Priya Basil wird in das zweitägige 99 Fragen Gathering einführen und die Veranstaltung zum Abschluss bringen. Sie wird die Rolle einer aktiven Beobachterin einnehmen und ortsspezifische sowie zeitlich abgestimmte Lesungen beitragen, ausgehend von der pilgerähnlichen Herangehensweise des Gatherings. Ihre immersive Lesung wird erkunden, was mit unserer Umgebung, Realität und Sprache passiert, wenn wir gemeinsam herumlaufen. Und wie können Worte den Rhythmus, die Richtung und das Gefühl eines jeden Schrittes verändern, der beim Voranschreiten gemacht wird?

 

No Archive can restore you – three films by Onyeka Igwe

Eine filmische Intervention in der Dauerausstellung der ethnologischen Sammlung. Die Filmemacherin Onyeka Igwe hat eine visuelle Sprache entwickelt, um mit dem sensiblen und oftmals rassistischen Material von audiovisueller ethnografischer Dokumentation zu arbeiten. Sie verwendet autofiktionale Elemente, Wiederholungen und Verformungen sowie Bewegungen und Rhythmen und wirft weitere Fragen auf, wie man sich der kolonialen Vergangenheit nähert, wie man sich kritisch und ethisch mit ihr auseinandersetzt und dabei eine Vielzahl von Erzählungen sichtbar macht. Die drei Filme Specialised Technique, the names have changed, including my own and truths have been altered und No Archive Can Restore You werden vor den Ausstellungsvitrinen der ethnografischen Objekte gezeigt. Indem Bewegung und Rhythmen zum Einsatz kommen, stehen die Filme im Kontrast zur statischen Präsentation der Objekte und führen koloniale Geschichten mit persönlichen Erinnerungen zusammen, um einen vergessenen und manchmal unmöglichen Dialog fortzuführen.

 

Places of Belonging – Performance von Tila Likunzi, Iris B. Chocolate, Jaliya The Bird, Mwana Pwo und Liliane Kiam

Places of Belonging ist eine Performance der in Angola ansässigen Künstlerinnen und Kuratorinnen Tila Likunzi, Iris B. Chocolate, Jaliya The Bird, Mwana Pwo und Lilianne Kiam. Places of Belonging beschäftigt sich mit der Wiederaneignung von Objekten als einen Prozess der kulturellen Verdrängung und aktiver Erinnerungsarbeit. Indem sie in einen Dialog mit Chibinda Illunga treten, welcher in der Ausstellung gezeigt wird, reflektiert die Performance die Diaspora von verschleppten Objekten sowie das Zurückfordern ihrer Geschichten als Erzählungen, die spezifischen kulturellen Zeiten, Räumen und Orten entstammen oder zu ihnen gehören.

 

Maloca Museum – Gespräch mit Denilson Baniwa und Thiago Lopes da Costa Oliveira

Der Künstler Denilson Baniwa und der Kurator Thiago Lopes da Costa Oliveira werden uns online zugeschaltet sein und einen Vortrag zum Projekt Maloca Museum halten, welches das Ziel verfolgt, Prozesse der Wiederaneignung von Artefakten und Bildern zu fördern, die im oberen Rio Negro (brasilianisches Amazonasgebiet) gesammelt wurden und sich aktuell im Ethnologischen Museum Berlin befinden. Als wandernde Installation wird das Maloca Museum an verschiedenen Orten des Rio Negro stattfinden und einen Versammlungsort schaffen, wo man etwas über die Bedeutungen und Praktiken erfahren kann, die vom Kontakt mit jenen Artefakten inspiriert sind.

 

 

Das Gathering und das Konzept der Pilgerreise

Dieses Gathering ist im Sinne der Schaffung eines sozialen Moments des Zusammenkommens inspiriert von der dekolonialen feministischen Denkerin María Lugones und ihrem Buch “Pilgrimages/Peregrinajes: Theorizing Coalition Against Multiple Oppressions (Feminist Constructions)”*. Wir wollen in diesem Gathering der Idee nachgehen, wie Beziehungen und Praktiken eine zeitlich und räumliche Praxis schaffen können um gemeinsam neue Fragen einzubringen. Die Pilgerreise ist eine uralte spirituelle Praxis, bei der sich Menschen versammeln, um einem Raum Zeit zu widmen. Sie ist eine Form der Bewegung, Transformation und des Heilens. Sie ist ein Aufbruch, offen für Veränderung, um etwas hinter sich zu lassen oder um sich (wieder) zu verbinden. Die Pilgerreise ermutigt uns, in Raum und Zeit, in Erinnerungen und Gedanken umherzuwandern.

Wir wollen die Pilgerreise als eine epistemische Praxis der Bewegungen von Wissen, Erinnerungen und Gefühlen verstehen, um den Zugriff zu institutionellen Strukturen zu lockern und Beschreibungen zu hinterfragen die eine gemeinsame Praktiken und Perspektiven hervorbringen.

Image by Visax

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