Dekolonisierung der Geschichte
Moderiert von Eliza Apperly
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Veranstaltung auf Englisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche |
Dauer: 90 min |
Deutsch, Englisch |
Gehört zu: 99 Fragen |
In diesem 99 Fragen Dialog heißen wir Boaventura de Sousa Santos mit einer Präsentation zur „Dekolonialisierung von Geschichte“ willkommen. De Sousa Santos wird mehrere Thesen zu diesem Thema vorstellen. Eine zentrale Aussage ist, dass Geschichte keine vereinzelte Erzählung über eine Vergangenheit ist, sondern eine Verflechtung von unterschiedlichen miteinander verknüpften Begebenheiten. Während eine einseitige Geschichte mit ihren Lücken viele Perspektiven auf die Geschichte ausschließt, zeigt eine vernetzte Geschichte ein Potential für eine gemeinsame Zukunft auf.
Boaventura de Sousa Santos ist Professor an der Fakultät für Soziologie der Universität Coimbra, Portugal. Er ist spezialisiert auf Fragen des Rechts und der Globalisierung, Epistemologien und Menschenrechte. Er verbindet sein akademisches Leben mit einem aktiven politischen Engagement im Weltsozialforum.
Moderiert wird die Veranstaltung von Eliza Apperly.
Die Epistemologien des Südens sind eine Suche nach kognitiver Gerechtigkeit, die auch historische Gerechtigkeit einschließt. Der Mainstream, die konventionelle Geschichte, ist die Geschichte der Gewinner. Die Geschichte der Verlierer wird durch die abgrundtiefe Linie, die die Mainstream-Geschichte kennzeichnet, immer abwesend gemacht. Wie ein afrikanisches Sprichwort sagt, wird die Geschichte immer vom Jäger erzählt, nie vom Leoparden. In meinem Vortrag werde ich ein alternatives historisches Paradigma vorschlagen.
Podium
Boaventura de Sousa Santos ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universität von Coimbra (Portugal) und Distinguished Legal Scholar an der Universität von Wisconsin-Madison. Er erwarb einen LL.M. und einen J.S.D. an der Yale University und ist Inhaber des Doktortitels der Rechtswissenschaften, Honoris Causa, der McGill University.
Er ist emeritierter Direktor des Zentrums für Sozialstudien an der Universität Coimbra und hat zahlreiche Publikationen zu den Themen Globalisierung, Rechts- und Staatssoziologie, Erkenntnistheorie, soziale Bewegungen und Weltsozialforum auf Portugiesisch, Spanisch, Englisch, Italienisch, Französisch, Deutsch, Chinesisch, Dänisch, Rumänisch und Polnisch veröffentlicht.
Sein jüngstes Projekt ALICE: Leading Europe to a New Way of Sharing the World Experiences wurde mit einem Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats finanziert, einem der renommiertesten und wettbewerbsintensivsten internationalen Finanzinstitute für wissenschaftliche Spitzenleistungen in Europa.
Seine jüngsten Bücher in englischer Sprache sind: The Pluriverse of Human Rights: The Diversity of Struggles for Dignity (Epistemologies of the South) (Herausgeber mit Bruno Sena Martins, Routledge,, 2021); Decolonising the University: The Challenge of Deep Cognitive Justice; Toward a New Legal Common Sense. Law, Globalization, and Emancipation (Dritte Auflage, Cambridge University Press, 2020); Demodiversity: Toward Post-Abyssal Democracies (Epistemologies of the South) (Ed. with José Manuel Mendes, New York: Routledge, 2020); Knowledges Born in the Struggle. Constructing the Epistemologies of the Global South (Epistemologies of the South) (Ed. with Maria Paula Meneses, New York: Routledge 2019); The End of the Cognitive Empire: The Coming of Age of Epistemologies of the South (Durham and London: Duke University Press, 2018); If God Were a Human Rights Activist (Stanford University Press, 2015); Epistemologies of the South: Justice against Epistemicide (Paradigm Publishers, 2014)
Boaventura de Sousa Santos schreibt auch Texte für den Rap, wie sein Buch Rap Global (Rio de Janeiro, Aeroplano, 2010; Confraria do Vento, 2019) zeigt.