Erzählt mir was!
Ein Erzählprogramm kuratiert von Christine Lander und Ragnhild A. Mørch
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Eintritt frei |
Keine Ticket-Buchung erforderlich. |
Bei Regen findet die Veranstaltung im Innenraum statt. Bitte folgen Sie den Hinweisen im Schlüterhof oder informieren Sie sich bei unserem Servicepersonal. FFP-Maske für Menschen ab 12 Jahren, Registrierung vor Ort und GGG-Nachweis für Erwachsene nötig. |
Vom 07.08. bis 11.09. immer samstags von 11:00–11:30 Uhr und 14:30-15:00 Uhr |
Arabisch, Deutsch, Deutsche Gebärdensprache, Englisch, Italienisch, Spanisch, Türkisch |
Schlüterhof |
25 Personen |
Gehört zu: Durchlüften. Open Air im Schlüterhof |
Türkisch, Spanisch, Schwäbisch, Italienisch, Arabisch, Gebärdensprache, Norwegisch, und Deutsch. Geschichten zu erzählen funktioniert in allen Sprachen und sogar, wenn zwei Erzähler*innen zwei unterschiedliche Sprachen sprechen. In Tandems werden zwei Sprachen zu einer Erzählung und egal ob man nur eine Sprache spricht, die andere vielleicht nur schon mal gehört hat, oder ob man beide Sprachen versteht – die Geschichte wird für alle lebendig!
Professionelle Erzähler*innen haben viele Geschichten mitgebracht: sie verbinden Erzählstoffe, Mythen und Motive über Sprachen hinweg. Sie halten Kulturen und Traditionen lebendig und erfüllen sogar Objekte in den Ausstellungen mit neuem Leben! Jeden Samstag wird eine andere Geschichte in jeweils deutsch und einer anderen Sprache erzählt. Kinder ab vier Jahren können mit ihren Familien einfach zum Zuhören im Schlüterhof vorbeikommen – spontane Besucher*innen sind willkommen und Eintritt ist frei.
Das Programm
Nicht weit von Berlin, nahe einem Fluss, ragt ein großer Berg in den Himmel. Seit Jahrtausenden steht der da unverändert. Bis eines Tages Handwerker kommen und ein großes Felsstück aus dem Berg schlagen und mitnehmen. Und so beginnt sie, die Geschichte eines Steins. Noch heute können wir sie sehen, die Steinfiguren im und am Humboldt Forum. Sei es der große antike Held Herkules oder der römische Gott Jupiter. Mit all diesen Figuren verbinden sich viele Geschichten. Aber was erzählt der Stein, aus dem sie gemacht sind? Was hat er für Abenteuer erlebt?
Die beiden Künstlerinnen Nicola Knappe und Maria Carmela Marinelli verbinden in dem Programm die Geschichte der Steinfiguren mit mythologischen Erzählungen aus der Antike zu einem humorvollen und fantasiereichen Gesamtkunstwerk auf Italienisch und Deutsch.
Auf der Insel Elephanta regiert ein guter Mäusekönig, der aber leider nicht glücklich ist. Er weiß nicht, wie ein Elefant aussieht: Ist er groß oder klein, stark oder schwach, hat er Flügel oder Beine? Fünf tapfere Mäuse begeben sich nun auf eine abenteuerliche Reise quer durch Indien, in der Hoffnung, dem König zu helfen. In Westafrika fragen sich die Tiere, wer denn wohl am Stärksten ist. In einem Wettkampf soll dies nun geklärt werden. Alle Tiere treffen sich und präsentieren ihre Stärken, laut umjubelt und beklatscht. Als der Mensch an der Reihe ist, wird es totenstill. „War das Stärke?“ fragen sich die Tiere des Waldes ängstlich.
Frei nach zwei Märchen, einem aus Indien und einem aus West-Afrika, erzählen die Künstler*innen Kathleen Rappolt und Jan Sell von der Stärke und den Eigenschaften von Elefanten in deutscher Gebärdensprache und Deutsch.
Der fremde Wolf kommt in ein Dorf und versetzt die Bewohner*innen in Angst und Schrecken. Doch die Neugier auf das Unbekannte und Fremde sorgt dann für einen sehr geselligen Abend mit offenem Ende. Wurde ein neuer Freund gewonnen? Wird dieser Freund wiederkommen? Und was macht der Jäger mit dem Vogel im goldenen Kleid? Der Vogel ärgert ihn. In seinem Gesang hört er nur Spott. Es ärgert den Jäger, dass der Vogel nicht so ist wie die anderen.
Leichtfüßig und zweisprachig erzählen und spinnen Ilhan Emirl und Suse Weisse ihre Geschichten um Freiheit, ums Anderssein und über Toleranz zu einem Ohren-und-Augen-Vergnügen auf Türkisch und Deutsch.
Der kleine Alexander möchte die ganze Welt entdecken. Als Großer fährt er mit seinem Freund Aimé Bonpland nach Südamerika. Sie begegnen wilden Tieren, berauschen sich an der Pracht der Pflanzen, folgen unbekannten Flussläufen, klettern in dunkle Höhlen, besteigen Vulkane, sehen, messen, schreiben, zeichnen, und werden weltberühmt.
Die Erzählerinnen Christine Lander und Johanna Wollin laden Euch ein, auf den Flügeln der Fantasie den Abenteuerspuren der beiden Forscher auf Spanisch und Deutsch zu folgen.
Im Museum werden nachts unterschiedliche Stühle und Sessel der Ausstellung Nimm Platz! wach und unterhalten sich: Der Schöffenstuhl hält sich für besonders wichtig und erzählt die Geschichte, wie das Schwein zu seinem gerechten Leben kam. Der Bussitz erzählt von seiner tragenden Rolle, als auf ihm Rosa Parks für Gerechtigkeit gekämpft hat. Und ein Stuhl der Ashanti erzählt vom Golden Stuhl, auf dem niemand sitzen darf, und wie die Königin von England ausgetrickst wurde.
Der Ohrensessel hat bestimmt schon viele Geschichten gehört und dennoch ist er ganz Ohr, wenn das Künstler*innenduo Annika Füser und Mohammed Kello als Hakaya 2.0. die Sitzmöbel auf Arabisch und Deutsch zum Leben erwecken.
Beteiligte
Ragnhild A. Mørch studierte Erzählkunst, Regie und Mime Corporel in Oslo und London und ist freiberuflich als Erzählerin, Regisseurin und Produzentin tätig. An der Universität der Künste Berlin leitet sie den Zertifikatskurs Künstlerisches Erzählen und unterrichtet Erzählen an der Fakultät Darstellende Kunst. Sie tritt bei internationalen Festivals in Europa und Nordamerika auf und erzählt auf Deutsch, Norwegisch und Englisch. Seit 2019 ist sie Co-Kuratorin am Humboldt Forum für das Projekt Erzählt mir was!
Christine Lander ist seit 2007 Bühnenerzählerin. Neben ihren vielfältigen Soloprogrammen erzählt sie auch im bilingualen Duo oder gemeinsam mit Musiker*innen. Seit 2014 ist sie im Ensemble von Theater Anu. Sie hat Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin studiert (MA 2006) und Geschichte/Südasienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (M.A. 2004). Von 2012 bis 2016 war sie künstlerische Co-Leiterin der Erzählbühne Berlin, 2018 Vorsitzende des Erzählkunst e.V. Seit 2008 ist sie im Berliner Schulprojekt ErzählZeit tätig.
Nicola Knappe wuchs mit Musik und Bewegung auf. Sie studierte Rhythmik/Musik und Bewegung an der Universität der Künste Berlin (UdK). Ihr künstlerisches Interesse lag bereits zu Studienzeiten in der kreativen Umsetzung von Sprache. Es folgten Weiterbildungen in theater- und tanzpädagogischen Bereichen, unter anderem an der Tanzfabrik Berlin und dem Exploratorium. Seit 2007 unterrichtet Nicola Knappe Rhythmik in Familienzentren, Kitas und Musikschulen. 2016–2018 nahm sie als Stipendiatin erfolgreich an der Weiterbildung Storytelling in art and education an der UdK teil. Sie konzipiert und realisiert Erzählprojekte mit Willkommensklassen und ist künstlerisch als Erzählerin bei Veranstaltungen, in Theatern, auf Festen und Märkten zu sehen. Nicola Knappe ist Dozentin für Erzählkunst (VHS Friedrichshain/Kreuzberg) und Bewegung (UdK) und aktives Mitglied der Erzählkunst e.V. Sie lebt mit ihren drei Kindern in Berlin-Karlshorst.
Carmela Marinelli ist Erzählerin, Theaterpädagogin (M.A.) und DaF/DaZ-Lehrerin (M.A.), ausgebildet an der Universität der Künste Berlin und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie ist in Erzählprojekten in Berlin und Sachsen tätig, tritt auf internationalen Erzählfestivals auf und leitet Fortbildungen zum Thema Tandem-Erzählen, Mehrsprachiges Erzählen und Erzählen im Fremdsprachenunterricht an der Universität Leipzig, Halle und Jena an. Sie erzählt äußerst vital, suggestiv, voller Humor, mit überbordendem Temperament, auf Deutsch, Italienisch, Spanisch – und wenn die Sprache nicht mehr ausreicht, mit Händen, Füßen und einem großen Herzen, bis die Luft brennt.
Christine Lander ist seit 2007 Bühnenerzählerin. Neben ihren vielfältigen Soloprogrammen erzählt sie auch im bilingualen Duo oder gemeinsam mit Musikern. Seit 2014 ist sie im Ensemble von Theater Anu. Sie hat Theaterpädagogik an der UdK Berlin studiert (MA 2006) und Geschichte/Südasienwissenschaften an der HU Berlin (M.A.2004). Von 2012 bis 2016 war sie künstlerische Co-Leiterin der Erzählbühne Berlin, 2018 Vorsitzende des Erzählkunst e.V. Lehraufträge für freies Erzählen an der UdK Berlin und beim Staatsschauspiel Hannover. Seit 2008 ist sie im Berliner Schulprojekt ErzählZeit tätig.
Johanna Wollin ist eine peruanisch-deutsche Geschichtenerzählerin, die den Zauber der Erzählkunst auf einer Reise durch Kolumbien entdeckte. Sie studierte Romanistik und Journalismus, arbeitete als Einzelfallhelferin, Barista, Kassiererin, Rezeptionistin, Volontärin in einer Literaturagentur, Altensitterin und Brotverkäuferin, ließ aber alles hinter sich, um sich ganz dem Erzählen zu widmen. Seit ihren Ausbildungen bei Erzählkunst e.V. und an der Universität der Künste Berlin erzählt sie an diversen Berliner Schulen, beispielsweise im Rahmen des Projekts ErzählZeit, gibt Workshops für Erzieher*innen und arbeitet an Performances für ein diverses Publikum in Cafés, Gärten, Bibliotheken, Kultureinrichtungen und Festivals, auf Deutsch und Spanisch. Seit 2020 leitet sie an der Seite von Sven Tjaben die Berliner Erzählbühne.
Suse Weisse ist Diplompsychologin und Theaterpädagogin, Erzählerin, Regisseurin, Spielerin und Dozentin in Berlin, Potsdam und aller Welt. Als Erzählerin wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und auf viele internationale Festivals eingeladen. 2010 hat sie das ErzählWerk Potsdam gegründet: Neun Frauen erzählen Geschichten, realisieren soziokulturelle Projekte und initiieren internationale Erzählfestivals in Potsdam: Zimt & Zunder und verbale!. Sie unterrichtet unter anderem an der UdK Berlin im Weiterbildungsstudiengang Storytelling in Art and Education und an der Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam im Studiengang Sprachpädagogik und Erzählende Künste in sozialer Arbeit. Wenn sie nicht erzählt, liest sie, schreibt sie, singt sie, läuft sie, spielt sie – zum Beispiel Fußball. Sie ist Mutter von zwei großen Jungs.
Ilhan Emirli ist 1957 in Instanbul/Türkei geboren, wo er in der Textil-Berufsschule die Welt der Farben kennenlernte. An der VHS Bakırköy/Istanbul machte er seine ersten Bühnenerfahrungen. Seit 1978 lebt er in Berlin und ist als Schauspieler in verschiedenen Theater- und Filmproduktionen tätig. Nebenbei machte er eine berufsbegleitende Ausbildung als Erzieher und eine Weiterbildung als Sozialarbeiter. Er war an dem Aufbau und der Leitung von zwei (Jugend-)theatergruppen in Berlin-Neukölln und -Mariendorf beteiligt. Seine Erzählererfahrungen sammelte er als Märchenerzähler in Berlin-Moritatenzelt, während der Weiterbildung Künstlerisches Erzählen an der Universität der Künste Berlin, in Erzähl-Workshops in der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg in Berlin, als Organisator und Erzähler von einem Märchenfestival in Şirince/Türkei und seiner Tätigkeit als Geschichtenerzähler in Berlin, Potsdam, Cottbus, Düsseldorf, in der Türkei und in der Schweiz.
Hakaya 2.0 sind: Annika Füser (Köln, Deutschland, 1988) erzählte schon mit sieben Jahren ihrem kleinen Bruder Geschichten. Jetzt ist sie freie Erzählerin, Performerin und Regisseurin in Berlin. Sie studierte Theaterpädagogik im Master und Künstlerisches Erzählen im Zertifikatskurs bei Ragnhild Mørch an der Universität der Künste Berlin. Mohammed Kello (Afrin , Syrien, 1993) erbte das Erzählen und viele Geschichten von seiner Oma. Er ist Schauspieler beim Club Al-Hakawati, arbeitet als Übersetzer und ist seit Januar 2019 Teilnehmer des Zertifikatskurs Künstlerisches Erzählen an der UdK Berlin. Mohammed und Annika arbeiten beide im Community Theater X in Berlin-Moabit und stehen seit 2017 zusammen als Hakaya 2.0 erzählend auf der Bühne.
Kathleen Rappolt studierte in Berlin Kindheitspädagogik (ASH), anschließend Master in Theaterpädagogik und Künstlerisches Erzählen. Storytelling in Art and Education (UdK Berlin). Seit 2012 ist sie freiberufliche Erzählerin, Theaterpädagogin und Dozentin und hatte zahlreiche Engagements an verschiedenen Theatern, nationalen und internationalen Storytelling Festivals sowie Bildungseinrichtungen und in diversen Projekten, unter anderem ErzählZeit. Seit September 2019 ist sie Ensemblemitglied im Theater oN. Von 2015 bis 2019 war sie künstlerische Leiterin und Moderatorin der Erzählbühne Berlin.
Jan Sell wuchs in einem Gehörloseninternat auf. Schon damals erzählte er den anderen Kindern im Schlafsaal Gute-Nacht-Geschichten und entwickelte spannende Dialoge zu Filmen im Fernsehen, da es in der DDR keine Untertitel gab. Schon mit 15 Jahren stand er auf der großen Bühne und wirkte seitdem an unterschiedlichen Theaterproduktionen mit. 2003 wurde er für die Rolle des Bruno im Theaterstück „Martha“ und 2014 für die Rolle des Gildo in „Gott ist taub“ als bester Darsteller ausgezeichnet. Derzeit arbeitet Jan Sell als Darsteller, Editor und Operator im Medienbereich des ZfK e.V. und als Geschichtenerzähler.