Eröffnung von drei neuen Ausstellungen
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kostenfrei |
Treppenhalle, 1. OG und Ausstellungsräume 3. OG (301, 302, 304) |
Englisch |
Drei neue Ausstellungen im Humboldt Forum eröffnen ungewöhnliche Perspektiven auf Geschichte, Kunst und Erinnerung. Sie bringen indigene Stimmen aus Brasilien, restauratorische Entscheidungen hinter den Museumskulissen und zeitgenössische künstlerische Positionen aus Japan in einen spannungsreichen Dialog. Zum Auftakt gibt es Gespräche mit Kurator*innen und Partner*innen, Rundgänge durch die Ausstellungen, eine Performance von Takehito Koganezawa – und Raum für Austausch.
Zur Eröffnung sprechen:
Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums, Alexis von Poser, Vizedirektor des Ethnologischen Museums und Museums für Asiatische Kunst, sowie zu den einzelnen Ausstellungen:
- Takehito Koganezawa. Eins auf Zwei, Zwei aus Eins: Takehito Koganezawa und Kerstin Pinther
- Restaurierung im Dialog: Dulamjav Amarsaikhan und Leonie Kircher
- Feliciano Lana. Die Geschichte der Weißen: Stephen Hugh-Jones und Andrea Scholz
Die kurzen Gespräche werden von Han Song Hiltmann, Abteilungsleiter Programm der Stiftung Humboldt Forums moderiert
Danach beantworten alle Beteiligten der Ausstellungen „Restaurierung im Dialog“ und „Feliciano Lana. Die Geschichte der Weißen“ ihre Fragen auf den Ausstellungsflächen.
Um 19:30 findet im Raum 304 die Performance in einer Länge von 29 Minuten und 59 Sekunden von Takehito Koganezawa Eins auf Zwei, Zwei aus Eins statt. Begleitet wird die Performance von der Jazzpianistin Aki Takase.
DJ des Abends ist Samon Kawamura.
Alle drei Ausstellungen sind bis 22:00 Uhr geöffnet.
Takehito Koganezawa (geb. 1974 in Tokio) ist ein japanischer Künstler, der an der Schnittstelle von Zeichnung, Video, Installation und Performance arbeitet. Mit seinen konzeptionellen und experimentellen Entwürfen untersucht er Zeit, Raum und das Spannungsfeld zwischen Sichtbarem und Abwesendem. Oft entstehen seine Werke in einem spontanen, fließenden Prozess und entziehen sich bewusst Bedeutungszuweisungen.
Koganezawa lebte von 1999 bis 2016 in Berlin, wo er sich der urbanen Textur zunächst ohne sprachliche Mittel, sondern durch affektive Beobachtungen näherte. Diese Herangehensweise hat seither seine künstlerische Praxis inspiriert. Seine Werke wurden international in Gruppen- und Einzelausstellungen auf Biennalen und Triennalen gezeigt. Heute lebt und arbeitet er in Hiroshima, kehrt jedoch im Rahmen des Projekts „Das Kollaborative Museum“ für eine Residenz nach Berlin zurück, wo er gemeinsam mit Studierenden der weißensee kunsthochschule berlin neue Arbeiten entwickelte. Diese werden in der Ausstellung „Eins auf Zwei, Zwei aus Eins“ mit bestehenden Werken von Koganezawa aus der Sammlung des Museums für Asiatische Kunst sowie neugeschaffenen Zeichnungen und Skulpturen in Kontakt gebracht.
Aki Takase wurde 1948 in Osaka geboren und studierte Musik in Tokio / Japan. Ab 1978 gab sie Konzerte und machte Aufnahmen in den USA und in Japan mit Lester Bowie, Joe Henderson, Dave Liebman, John Zorn und anderen. 1981 gab sie ihr erstes europäisches Konzert beim Jazzfest Berlin. Ab 1989 spielte und leitete sie gemeinsam mit Alex von Schlippenbach das Berlin Contemporary Jazz Orchestra, gab weiterhin weltweit Konzerte und beteiligte sich an Aufnahmen mit Maria Joao, David Murray, N.H.Ø.Pedersen, Rudi Mahall, Louis Sclavis, Nils Wogram, Han Bennink, Daniel Erdmann und mehr. Sie wurde 1999 mit dem Kritikerpreis der Berliner Zeitung und 2002 mit dem SWR-Jazzpreis ausgezeichnet. ”Aki Takase plays Fats Waller” wurde ihr 2004 der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik verliehen. 2018 wurde ihr der Jazzpreis Berlin zuerkannt und 2021 wurde Deutscher Jazz Preis (Piano und Tasteninstrumente)ausgezeichnet. Aki Takase erhielt den Albert-Mangelsdorff Preis 2021.
Dulamjav Amarsaikhan ist Kunsthistorikerin und unabhängige Forscherin aus der Mongolei. Sie verfügt über umfassende Erfahrung in der Arbeit mit Museen und kulturellen Institutionen in der Mongolei, darunter das Zanabazar Fine Arts Museum und das Kulturministerium. Ihren Masterabschluss in buddhistischer Kunstgeschichte und Konservierung erhielt sie 2023 vom Courtauld Institute of Art.
Stephen Hugh-Jones ist emeritierter Forschungsmitarbeiter am Department of Social Anthropology der Universität Cambridge und Fellow des King’s College. Nach einem ersten Besuch im Jahr 1964 widmete er sein gesamtes wissenschaftliches Leben der Arbeit mit den Tukano im kolumbianischen und brasilianischen Vaupés. Seine Publikationen konzentrieren sich auf die Völker Nordwest-Amazoniens, mit einem besonderen Augenmerk auf Vergleiche innerhalb Amazoniens sowie mit Melanesien. Seit seiner Monografie The Palm and the Pleiades (1979) über Barasana-Initiationsriten hat er über Rituale, Symbolik, Mythologie, Schamanismus, Verwandtschaft, Architektur, Astronomie, Tauschhandel, Gabentausch, Nahrung, Drogen, wirtschaftlichen Wandel und ethno-pädagogische Ansätze veröffentlicht. Zudem forschte er zu Büchern und Buchdruck in Tibet. Ein bleibendes Interesse an Objekten prägt auch seine jüngeren Arbeiten, in denen er sich mit indigenen Schriftsystemen, amazonischen und tibetischen Büchern sowie mit der Mythologie und Ritualisierung von Zeit auseinandersetzt.
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