Crecemos porque nos juntamos
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kostenfrei |
kein Ticket erforderlich |
Deutsch, Spanisch |
Mechanische Arena im Foyer |
Teil von: Gästezimmer |
Ein kollektives Buch, entstanden aus Begegnungen zwischen Weberinnen, Künstlerinnen und Aktivistinnen im Norden Argentiniens.
Crecemos porque nos juntamos (Wir wachsen, weil wir uns zusammentun) ist das Ergebnis eines mehrjährigen kollektiven Prozesses zwischen Weberinnen, Künstlerinnen und Aktivistinnen aus dem Norden Argentiniens. Das Buch versammelt Texte, Erinnerungen und Stimmen, die während gemeinsamer Treffen der Unión Textiles Semillas entstanden sind – einem Netzwerk von fast 300 Frauen, das Kunst, soziale Praxis und gemeinschaftliches Wissen miteinander verwebt.
Im Gespräch zwischen Andrei Fernández und Michael Dieminger, moderiert von Gaby Cisterna, geht es um kollektives Schreiben als Fürsorgepraxis, das Weben als Raum des Wissens und die Frage, wie gemeinsames Handeln – crecer juntas – zu einer Form ästhetisch-politischer Selbstermächtigung wird. Anhand von Auszügen und Reflexionen aus dem Buch geben die drei Einblicke in die Entstehung des Projekts: in Momente des Zuhörens, Aushandelns und Übersetzens und in die Erfahrung, ein gemeinsames Werk mit vielen Händen zu schaffen.
Der Abend wird musikalisch begleitet von FALSO CONEJO – dem argentinischen Duo Carla Abilés und Gustavo Obligado. Ihre Performance verbindet populäre Musikarchive aus Lateinamerika mit experimentellen Klangpraktiken und schafft ein kollektives Hörerlebnis zwischen Erinnerung, Rhythmus und Resonanz.
Das Buch ist 2024 im Verlag Metaninfas (Argentinien) erschienen und entstand aus dem Projekt Textiles Semillas innerhalb des Programms 99 Questions am Humboldt Forum in Berlin.
Programm
16:30-18 Uhr: DJ Set
18–19 Uhr: Gespräch
19–19:30 Uhr: Ausklang mit Playlist
Über die Unión Textiles Semillas
Die Unión Textiles Semillas (UTS) vereint fast 300 Weberinnen, Künstlerinnen und Aktivistinnen aus zwölf Gruppen indigener und ländlicher Gemeinschaften im Norden Argentiniens sowie eine Gruppe von Sembradoras – einem interkulturellen Kollektiv für Organisation und Forschung. Gegründet im Jahr 2023 verbindet die UTS die textile Praxis mit ökonomischer Selbstbestimmung, Wissensweitergabe und dem kollektiven Aufbau von Beziehungen, die auf Fürsorge und Zusammenarbeit beruhen.
Das Projekt Textiles Semillas wurde im Rahmen des künstlerisch-forschenden Programms 99 Questions am Humboldt Forum initiiert, das von Michael Dieminger kuratiert wird. In enger Zusammenarbeit mit der argentinischen Kuratorin Andrei Fernández entwickelte sich daraus ein langfristiger Austausch, der 2023 zur Gründung der Unión Textiles Semillas führte.
Beteiligte
(geb. 1983 in Cutral-Có, Argentinien) ist Kuratorin, Kulturvermittlerin und Forscherin. Sie studierte Bildende Kunst an der Universidad Nacional de Tucumán (UNT) und Sozial- und Politische Anthropologie an der FLACSO. In ihren Projekten verbindet sie zeitgenössische Kunst mit sozialen und gemeinschaftsbasierten Praktiken. Fernández kuratierte Ausstellungen in Argentinien, Deutschland, Spanien, Guatemala, Mexiko, Paraguay, Portugal und Großbritannien. Sie ist Mitbegründerin der Unión Textiles Semillas und arbeitet derzeit im Wichí-Gebiet im Norden Argentiniens an Projekten zu Kunst und kultureller Selbstbestimmung.
ist Kurator am Humboldt Forum in Berlin und leitet dort die künstlerisch-forschende Plattform 99 Questions, die kollektive Wissensproduktion und pluriversale Kuratierung in den Mittelpunkt stellt. Seine Arbeit verbindet kuratorische Forschung mit sozial-ökologischen Fragestellungen und entwickelt Infrastrukturen der Resonanz zwischen Kunst, Wissenschaft und lokaler Praxis. In den letzten Jahren arbeitete er eng mit Institutionen wie dem Museo Experimental El Eco und Casa del Lago (beide Mexiko-Stadt), Pivô (Salvador de Bahia) und dem Centre d’art Waza (Lubumbashi) zusammen.
ist Forscherin und Dozentin an der Universidad Nacional de Tucumán. Sie promoviert in Philosophie (UBA), ist ausgebildete Kuratorin (UNTREF) und Journalistin (Columbia University–San Andrés). Als Stipendiatin des Rave-Stipendiums des Instituts für Auslandsbeziehungen arbeitet sie derzeit am Humboldt Forum in Berlin. Sie ist Teil der Sembradoras, einer interkulturellen Forschungsgruppe, die das Wachstum von Textiles Semillas begleitet. Die Sembradoras vereinen Weberinnen, Künstlerinnen, Forscherinnen und Aktivistinnen aus unterschiedlichen Gemeinschaften, die Textil, Wissen und Gemeinschaft als lebendige, miteinander verbundene Praxis verstehen.
ist ein argentinisches Künstler*innen-Duo, das 2017 von Carla Abilés und Gustavo Obligado gegründet wurde. Ihre Arbeit bewegt sich im Feld von Installation, Klang und Zuhören. FALSO CONEJO komponiert Originalwerke und Klanglandschaften auf Basis eines Archivs populärer Musik aus Lateinamerika, mit besonderem Fokus auf Nordwestargentinien – darunter Cumbia, Volksmusik und Feldaufnahmen –, die sie durch die affektiven und klanglichen Erinnerungen des Globalen Südens neu interpretieren. Ihre Arbeiten wurden bei Festivals in Argentinien, Bolivien, Chile und Deutschland präsentiert.