Die DDR ver/erben
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8 EUR, ermäßigt 4 EUR |
Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer. |
ab 14 Jahre |
Deutsch |
Saal 3, EG |
Teil von: ORTS-Termin |
Mit Annett Gröschner, Sabine Rennefanz, Aron Boks, Gabriela Braden-Becker und Daniela Greinert
Schallplatten und Pfefferstreuer aus dem Palast der Republik, vom Großvater entworfene Lampen oder eine Sammlung von Programmheften längst vergangener Konzertabende. Solche Dinge tragen Erlebnisse und Emotionen in sich. Sie erzählen persönliche und Familiengeschichten, die oft weit über das Private hinausreichen und Teil kollektiver Erfahrungen sind.
Wie erinnern wir uns an das geteilte Deutschland – und wie geben wir diese Erinnerungen weiter? Wie prägen sie unser Leben heute und das Leben der nachfolgenden Generationen? Am einstigen Standort des Palasts der Republik nimmt die Veranstaltung die Verbindung von persönlichen Dingen, Erinnerungen und familiärem Erbe in den Blick.
Die Autorinnen Annett Gröschner („Schwebende Lasten“), Sabine Rennefanz („Kosakenberg“) und der Autor Aron Boks („Starkstromzeit. Vom Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt“) lesen aus ihren aktuellen Werken. Darin setzen sie sich mit Fragen von Identität, Familie und Erinnerung vor dem Hintergrund der DDR-Vergangenheit auseinander, die wir anschließend gemeinsam im Gespräch vertiefen.
Um Erinnerungsstücke aus dem Palast der Republik geht es im zweiten Teil des Abends: Gabriela Braden-Becker präsentiert Objekte aus ihrer Zeit als DJ im Palast, während Daniela Greinert von der umfangreichen Sammlung geerbter Programmhefte erzählt. Diese persönlichen Zeugnisse bilden den Ausgangspunkt für die Frage, was von der Vergangenheit bleibt – und wie wir mit diesem Erbe heute umgehen.
Moderiert wird der Abend von Susanne Müller-Wolff, Stiftung Humboldt Forum.
Beteiligte
Annett Gröschner, geboren 1964 in Magdeburg, lebt seit 1983 als Schriftstellerin in Berlin. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren Romanen »Moskauer Eis« (2000) und »Walpurgistag« (2011). Gemeinsam mit Peggy Mädler und Wenke Seemann verfasste sie den Bestseller »Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat« (2024). Annett Gröschner wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Kunstpreis Berlin (Fontanepreis) und dem Klopstock-Preis. Zuletzt erschien ihr Roman »Schwebende Lasten« (2025), der für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde.
Sabine Rennefanz, geboren 1974 in Beeskow, wurde mit ihrem Bestseller »Eisenkinder. Die stille Wut der Wendegeneration« als Autorin schlagartig bekannt. Sie ist eine der führenden Kolumnistinnen Deutschlands, war langjährige Redakteurin der Berliner Zeitung und arbeitet als Journalistin u. a. für Der Spiegel und Der Tagesspiegel. Für ihre Reportagen und Essays wurde sie mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. 2024 erschien ihr Roman »Kosakenberg«. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Aron Boks wurde 1997 in Wernigerode geboren und lebt als Autor, Slam Poet und Moderator in Berlin, Neukölln. Zusammen mit Jonathan Schmitz bildet er die Spoken-Word-Band »Das Zappelnde Tanzorchester«.
2019 erhielt er den Klopstock-Förderpreis für Neue Literatur. Seit 2021 schreibt er vor allem für die taz und die FUTURZWEI-Kolumne »Stimme meiner Generation«.
Im Frühjahr 2023 veröffentlichte Aron Boks sein Buch »Nackt in die DDR« mit literarischen Annäherungen an seinen Urgroßonkel Willi Sitte. Im September 2025 erschien sein neuestes Buch »Starkstromzeit. Vom Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt«.
Gabriela Braden-Becker war Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre in Ostberlin und Brandenburg als DJ unterwegs. 1979 legte sie mit drei anderen Schallplattenunterhalterinnen, wie es im kulturellen Behördenjargon hieß, im Palast der Republik auf. In den 80er Jahren arbeitete sie bei DT 64, dem Jugendradio des Berliner Rundfunks.
Daniela Greinert, geboren 1971, wuchs in Berlin auf. Als Schülerin lernte sie den Palast der Republik kennen. Sie absolvierte Ausbildungen zur Schrift- und Grafikmalerin und zur Computergrafikfachfrau. Seit 1993 arbeitet sie im Museumsbereich mit dem Schwerpunkt Archäologie, zunächst als freie wissenschaftliche Grafikerin und seit 2001 als Mitarbeiterin am Museum für Vor- und Frühgeschichte.