Die Farben des Wassers: Grün
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| kostenfrei |
| ab 14 Jahre |
| Deutsch |
| Humboldt Labor, 1. OG |
| Gehört zu: On Water |
Am Eröffnungswochenende der Ausstellung „On Water“ vom 10. bis 12. Oktober 2025 dreht sich alles um die „Farben des Wassers“. Denn auch wenn Wasser oft blau erscheint, kommt es in der Natur in ganz unterschiedlichen Schattierungen vor – etwa in grau, schwarz oder rot. Viele dieser Farben sind mit Bedeutungen belegt, teilweise dienen sie als technisch-wissenschaftliche Bezeichnungen.
Die Vielfarbigkeit des nassen Elements aufgreifend geht es am bunten Eröffnungswochenende um drei dieser Farben und ihre Assoziationen: am Freitag um Flüsse (grünes Wasser), am Samstag um das Wasser in der Stadt (violettes Wasser) und am Sonntag um Trockenheit (braunes Wasser).
Grünes Wasser
„Grünes Wasser“ ist gar nicht grün, sondern nahezu unsichtbar. In der Wissenschaft bezeichnet der Begriff das natürlich vorkommende Boden- und Regenwasser, das von Pflanzen aufgenommen und wieder verdunstet wird – ein unsichtbarer Kreislauf, der auch die Flüsse speist und ihre Ökosysteme am Leben hält. Genau diese Unsichtbarkeit steht im Mittelpunkt des Tages: Wie kann die Bedeutung von Flüssen wie der Spree für gesellschaftliche und ökologische Entwicklungen stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken? Und was verändert sich, wenn ein Fluss nicht nur als Naturraum und Ressource, sondern auch als eigenständiges Rechtssubjekt betrachtet wird?
Tagesprogramm
15:00-15:45
Die Spree fließt Queer – Kunst, Design und unser Verhältnis zum Wasser
Beteiligte
Nach mehreren Jahren im diplomatischen Dienst und Auslandseinsätzen in Marokko, der Türkei, Afghanistan und den USA absolvierte Dr. Franziska Albrecht ein Masterstudium in Umwelt- und Energierecht in Kassel. Anschließend war sie als Projektmanagerin für ein EU-gefördertes Naturschutzkommunikationsprojekt an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege tätig und promovierte sich berufsbegleitend am Institut für Umweltrecht der Johannes Kepler Universität Linz zum Thema „Rechtlicher Schutz der Biodiversität vor den Auswirkungen des Klimawandels“. Seit 2022 ist sie als Referentin für Umweltrecht bei der deutschen Nichtregierungsorganisation Green Legal Impact Germany e.V. in Berlin tätig.
Julia von Blumenthal, geboren 1970 in Marburg, ist seit dem 1. Oktober 2022 Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie studierte von 1989 bis 1996 Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Slavistik (Russistik) in Heidelberg und Hamburg. 2001 wurde Julia von Blumenthal an der Universität der Bundeswehr Hamburg (heute Helmut-Schmidt-Universität) zu dem Thema „Amtsträger in der Parteiendemokratie“ promoviert, 2007 habilitierte sich die Politikwissenschaftlerin. Nach einem Visiting Fellowship in Canberra vertrat Julia von Blumenthal eine Professur an der Leuphana Universität in Lüneburg, bevor sie 2008 an die Justus-Liebig-Universität in Gießen berufen wurde. Seit 2009 ist sie Professorin für Innenpolitik der Bundesrepublik Deutschland am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität. Hier übernahm Julia von Blumenthal 2010 das Amt der Studiendekanin, später der Dekanin der Philosophischen Fakultät III. 2014 wurde sie Gründungsdekanin der Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät. Vor ihrem Amtsantritt als Präsidentin der Humboldt-Universität war Julia von Blumenthal von 2018 bis 2022 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).
Dr. Anna-Lisa Dieter hat an Universitäten in Deutschland, Frankreich und den USA Literaturwissenschaften studiert, mit einem Schwerpunkt auf französischer Literatur. Sie wurde mit einer Arbeit über den Schriftsteller Stendhal promoviert und hat u. a. an den Universitäten von München und Konstanz gelehrt.2018 wechselte sie ans Deutsche Hygiene-Museum in Dresden. Von 2019 bis 2023 war sie Kuratorin bei BIOTOPIA, dem neuen Naturkundemuseum in München. Neben ihrer Tätigkeit als Kuratorin schreibt sie für das Feuilleton verschiedener Zeitungen, für Magazine und Verlage. Ihr letztes Buch Susan Sontag. 100 Seiten ist 2022 bei Reclam erschienen.Seit Januar 2024 ist Anna-Lisa Dieter Kuratorin am Humboldt Labor der Humboldt-Universität und verantwortlich für die Ausstellung „On Water“.
Tim ist Autor des Fluss Bad Berlin Projekts (1998), Gründungsmitglied des gleichnamigen Vereins und verantwortlich für die Weiterentwicklung des Projekts. Er studierte Architektur und Informatik an der Technischen Universität Berlin und lehrte von 2005 bis 2008 als Gastprofessor an der Hochschule für Künste in Bremen.
Gemeinsam mit seinem Bruder Jan Edler arbeitet er seit 1997 an Projekten an der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur – zunächst im Rahmen der von ihnen gegründeten transdisziplinären Künstlergruppe „Kunst und Technik“ und seit 2000 als „realities:united, studio for art and architecture“.
Baro Vicenta Ra Gabbert, geboren 1997, ist Juristin, Autorin und Sprecherin für sozial-ökologische Gerechtigkeit bei Greenpeace. Ihr Studium der Rechtswissenschaft mit einem Schwerpunkt auf internationales und Völkerrecht absolvierte sie als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Bucerius Law School, Hamburg und in Rio de Janeiro. Zu der Zeit gründete sie mit der Climate Clinic die erste Law Clinic zu Klima und Recht. Sie war zuletzt unabhängige Sachverständige der Bundesregierung und stellvertretende Vorsitzende im Bundesjugendkuratorium. Der SPIEGEL nennt sie als eine von 100 Hoffnungsträger:innen 2025. Gerade erschien ihr Buch “keine Zukunft ist auch keine Lösung”, das sie gemeinsam mit Fabian Grischkat geschrieben hat, im Piper Verlag.
Jakob Kukula ist Künstler und Designer aus Berlin. In seiner Arbeit verbindet er Kunst, Ökologie und Technologie, um neue Formen der Beziehung zwischen Mensch und Gewässern zu erforschen. Er ist Gründer der Initiative SpreeBerlin und Mitbegründer des Symbiotic Lab, Mit Projekten wie RiverSync und VedenVire entwickelt er partizipative Formate, digitale Werkzeuge und spekulative Narrative, die Flüsse als handelnde Akteur*innen sichtbar machen und neue Formen ökologischer Verbundenheit erforschen.
Christian Marx ist Postdoc am Leibniz-Institut für für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Berlin. Nach einem Studium des Wassermanagements in Dresden promovierte er sich 2023 an der Technischen Universität Berlin und war dort bis 2025 im Bereich Hydrologie als Postdoc tätig. Er erforscht die Schnittstellen zwischen künstlichen Wasserwegen und natürlichen Systemen in städtischen Umgebungen, mit dem Ziel, das Verständnis für komplexe ökohydrologische Prozesse, Strömungswege und Wasserqualität zu verbessern.
Prof. Dr. Hermann E. Ott ist Rechtsanwalt und Berater für internationale Umweltpolitik und Umweltrecht. Von 2018 bis 2024 war er Gründer und Leiter des deutschen Büros der internationalen Umweltrechtsorganisation ClientEarth. Von 1994 bis 2009 und 2014 bis 2018 arbeitete er für das Wuppertal Institut, u.a. als Leiter der Abteilung Klimapolitik (ab 1998) und als Gründer und Leiter des Berliner Büros (ab 2004). Zuvor war er Rechtsanwalt für Umwelt- und Strafsachen. Als Mitglied des Bundestages 2009 bis 2013 war er Klimapolitischer Sprecher für B90/Grüne sowie Obmann der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“. Er diente von 2001 bis 2007 als Aufsichtsrat von Greenpeace Deutschland, war stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung und von 2016 – 2021 im Präsidium des Deutschen Naturschutzrings. Seit 2016 lehrt er als Honorarprofessor an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE).
Emmanuel Schlichter, LL.M. (Kent), ist Volljurist, hat Rechtswissenschaften an der LMU München studiert und einen Masterabschluss in Internationaler Politischer Ökonomie an der University of Kent erworben. Er setzt seine juristische Expertise auf vielfältige und innovative Weise ein, um systemische und nachhaltige Transformation voranzubringen. Als Gründer von Rechte der Natur e.V. arbeitet er daran, die Rechte der Natur im europäischen Recht zu verankern. Mit dem Projekt „Rechte der Spree“ verfolgt er zudem ein konkretes Beispiel, wie die Rechte von Ökosystemen in Deutschland rechtlich anerkannt und gesellschaftlich wirksam werden können.
Das Hauptforschungsinteresse von Gerhard Scholtz gilt der Morphologie, Ontogenese und Evolution von Arthropoden, vor allem Krebsen. Seine Forschung führte in unter anderem nach Australien, Amerika und Neuseeland. Von 1995 bis 2020 war er als Professor für Vergleichende Zoologie und als Leiter der Zoologischen Lehrsammlung an der Humboldt-Universität tätig. Er wirkte als Principal Investigator am interdisziplinären Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung mit und (ko-)kuratierte Ausstellungen an der Schnittstelle von Natur und Kultur. Er ist Herausgeber mehrerer Bücher und Fachzeitschriften. Momentan befasst er sich mit der Kulturgeschichte von Krebsen.
Daniel Tyradellis ist Philosoph und Kurator zahlreicher Ausstellungen, u.a. für das Deutsche Hygiene-Museum Dresden, die Deichtorhallen Hamburg und die KW – Institute for Contemporary Art in Berlin. Seit 2021 bekleidet er an der Humboldt-Universität die Stiftungsprofessur Humboldt Forum für die Theorie und Praxis des interdisziplinären Kuratierens, gefördert vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.
Rasa Weber ist eine experimentelle Designerin, Akademikerin und Taucherin, die sich mit praxisorientierter Forschung an der Schnittstelle zwischen kritischer Ökologie und anthropogenen Umweltveränderungen beschäftigt. Ihre Arbeit verbindet Design, Biologie und Anthropologie. Der Ozean steht im Mittelpunkt ihrer Designforschung, insbesondere im Zusammenhang mit queeren ökologischen Konzepten. Sie ist Lehrende und Forscherin an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und promoviert praxisbasiert zum Thema „SymbiOcean”, wobei sie künstliche Riffe und die Schaffung von Meereslebensräumen als eine Form des Sympoietischen Designs untersucht. Sie ist Teil des Projekts „Interfacing the Ocean” (ZHdK) finanziert durch den Schweizerischen Nationalfonds und assoziierte Forscherin am Exzellenzcluster „Matters of Activity” der Humboldt-Universität zu Berlin. Info: rasaweber.com
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