Die Farben des Wassers: Violett
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| kostenfrei |
| ab 14 Jahre |
| Deutsch |
| Humboldt Labor, 1. OG |
| Gehört zu: On Water |
Am Eröffnungswochenende der Ausstellung „On Water“ vom 9. bis 12. Oktober 2025 dreht sich alles um die „Farben des Wassers“. Denn auch wenn Wasser meistens als blau dargestellt wird, kommt es tatsächlich in ganz unterschiedlichen Schattierungen vor – etwa in grau, schwarz oder rot. Viele dieser Farben sind mit Bedeutungen belegt oder dienen als technische Bezeichnungen.
Die Vielfarbigkeit des nassen Elements aufgreifend geht es am bunten Eröffnungswochenende um drei dieser Farben und ihre Assoziationen: am Freitag um Flüsse (grünes Wasser), am Samstag um das Wasser in der Stadt (violettes Wasser) und am Sonntag um Trockenheit (braunes Wasser).
Violettes Wasser
Spiegelt sich eine Stadt im Regen, in Pfützen oder Wasserläufen, kann das Wasser bunt erscheinen. Diese Farbschattierungen erzählen von den vielfältigen Verflechtungen von Geschichte und Architektur, Kultur und Infrastruktur mit dem lebensnotwendigen Element. Vom Wasser aus betrachtet, zeigt sich Berlin als Experiment zwischen Inszenierung und Verbergung, zwischen gedankenlosem Verbrauch und mühsamem Ausgleich im Umgang mit der Ressource. Der Samstag widmet sich dem Wasser in der Stadt: Von historischen und aktuellen Herausforderungen über sichtbare und unsichtbare Wasserarchitekturen Berlins bis hin zum Baden und Schwimmen im urbanen Raum.
Programm
15:00–16:30
Meet the Scientist – Kurzvorträge zur Stadtforschung zum Wasser
Beteiligte
Sofia Bauriedl studiert Global Change Geography im Master an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor absolvierte sie ihren Bachelor in Geographie an der Universität Augsburg. Im Rahmen ihres Studiums beschäftigt sie sich mit Themen wie Wassersicherheit, Biodiversität in aquatischen Systemen und sozialer Hydrologie. Derzeit arbeitet sie am Alfred-Wegener-Institut in der Permafrostforschung und vertieft dort ihr Interesse an den Auswirkungen des Klimawandels auf Wasser- und Bodensysteme in polaren Regionen.
Veronika Deinbeck studierte Geschichte, Neuere Geschichte, Ostasiatische und europäische Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Sie arbeitet seit 2008 in verschiedenen historischen und kunsthistorischen Museen in der Vermittlung und führt dort Workshops und Begleitungen für Klein und Groß durch. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt darauf, Zugänge für alle zu schaffen.
Irina Engelhardt ist Professorin für Hydrogeologie an der TU Berlin. Zuvor war sie u.a. an der TU Bergakademie Freiberg, dem Forschungszentrum Jülich und der TU Darmstadt tätig. In Ihrer Forschung untersucht sie unter anderem den Transport von Schadstoffen und Krankheitserregern im Grundwasser und entwickelt großräumige Grundwassermodelle.
Sie leitete das BMBF-Verbundprojekt „MedWater“ und koordiniert seit 2022 das Projekt „SpreeWasser:N“ zur Sicherung der Wasserverfügbarkeit in Berlin-Brandenburg. Zudem war sie Sachverständige im Umweltausschuss des Deutschen Bundestags und leitet die EGU-Programmgruppe „Subsurface Hydrology“.
Anja Fiedler ist Sustainable Food Art Künstlerin und macht seit 1999 partizipative soziale Skulpturen. 2010 entdeckte sie die Kraft des Essens. Seitdem tischt sie sinnlich, niederschwellig und hautnah erlebbar Umweltthemen auf verführerische Weise auf. Mit kulinarischen Köstlichkeiten, garniert mit Fakten, Düften oder Klängen, werden komplexe Themen genussvoll durchgekaut. Die multisensorischen Erlebnisse regen zum Nachdenken sowie zum Aktivwerden im eigenen Alltag an. Derzeit serviert Anja Fiedler Ideen, wie wir unsere Welt „gesund“ essen können: u.a. Klima, Wasser, Wälder, Wiesen, Stadtbäume, Moor, Kosmetik.
Vitor Garcia de Almeida ist ausgebildeter Artist und Performer. Erste Erfahrungen in der kreativen Bearbeitung alltäglicher Materialien, die oft unbeachtet entsorgt werden, sammelte er in den Werkstätten der Sambaschulen in Rio de Janeiro. Seit Anfang der 2000er Jahre experimentiert er mit verschiedensten Materialien für den Kostüm- und Requisitenbau seiner eigenen Compagnie Stelzentheater Skaramouche.
An der Humboldt-Universität zu Berlin studiert er Kulturwissenschaft und verbindet seitdem seine Praxis der Materialverarbeitung mit einer Auseinandersetzung über den Ressourcenverbrauch in unserer Gesellschaft. Der künstlerische Einsatz von Objekten, die aus Weggeworfenem entstehen, soll didaktisch dazu beitragen, einen kritischen Blick auf den ungebremsten Konsum unserer Zeit zu fördern. Für das Humboldt Labor realisierte er zwei Workshopreihen zum Thema Nachhaltigkeit und Kunst.
Laura Haumberger studiert Europäische Ethnologie und Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und steht kurz vor dem Abschluss ihres Bachelors. Im Rahmen ihres Studiums beschäftigt sie sich mit empirischer Kulturwissenschaft, die Alltagsleben, soziale Praktiken und kulturelle Hintergründe Europas Analysiert. Auch theoretische und praktische Fragen der Bildung, Erziehung und Sozialisation gehören zu ihren Schwerpunkten. Zuletzt forschte sie im Rahmen eines Projekts zum Thema „Görli Zaunfrei“. Darüber hinaus engagiert sie sich aktiv in der Fachschaft.
Timothy Moss ist Senior Researcher am IRI THESys an der Humboldt-Universität zu Berlin und Honorarprofessor an der Leibniz Universität Hannover. Er erforscht städtische Energie- und Wassersysteme aus geschichts- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Sein Buch Remaking Berlin. A History of the City through Infrastructure, 1920-2020 erschien 2020. Aktuell leitet er ein DFG-Projekt über „usable pasts“ der Berliner Infrastrukturgeschichte als Impulsgeber für heutige Transformationsprozesse.
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