Museum goes Stadtraum: Umwelt kreativ entdecken
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Foyer |
Teil von: SPÄTI |
Wie das Ethnologische Museum mit Kreativität und Herz die Umweltbildung neu belebt
Wie erreichen Museen eigentlich Menschen, die bislang wenig mit Umwelt- und Klimabildung zu tun hatten? Und wie schafft man es, dass sie nicht nur zuhören, sondern wirklich mitmachen und Spaß daran haben? Genau darum geht’s bei unserer Diskussionsveranstaltung zum Projekt „Come together!“.
Seit 2023 arbeitet das Ethnologische Museum an dem Projekt, das einen besonderen Fokus auf Aktivitäten mit Frauen mit Fluchterfahrung, vor allem aus der Ukraine und Bosnien. Gemeinsam wollen wir mit kreativen und niedrigschwelligen Formaten einen Raum schaffen, in dem Umwelt- und Klimathemen lebendig werden und zum Austausch einladen.
Zusammen mit unseren Projektpartner*innen haben wir Workshops, Stadtraumaktionen und Begegnungen entwickelt, die kulturelles Wissen, Kunst und Wissenschaft verbinden. Das Museum bringt dabei spannende umweltethnologische Perspektiven ein, denn unsere Beziehung zur Natur ist so vielfältig wie die Kulturen der Menschen.
Inspiration holten wir uns auch von Künstler*innen, die mit ihren Interventionen im Museum neue Denkwege eröffnet haben. Das Ergebnis sind Formate, die nicht nur informieren, sondern zum Mitmachen und kreativ sein auffordern.
Also: Lust auf eine frische, kreative Umweltbildung, die begeistert und verbindet? Dann diskutiert mit uns eure Ideen – wir freuen uns auf euch!
Ablauf
16:30-17:00 DJ Scampylama Sound
17:00-18:00: Theaterpädagogische Session zum Thema Umwelt
18:00-19:00: Talk
19:00-19:30: Musikalischer Ausklang mit DJ Scampylama Sound
Beteiligte
Begzada Alatovic kam während des Jugoslawienkrieges Anfang der 90er Jahre aus der bosnischen Stadt Modrica mit ihrem kleinen Sohn als Flüchtling nach Deutschland. Heute arbeitet sie bei der gemeinnützigen Organisation südost Europa Kultur e.V. als Leiterin des Interkulturellen Gemeinschaftsgartens Rosenduft und auch als sprachmittelnde Sozialberaterin. Im Rahmen des Gemeinschaftsgartens unterstützt sie bosnische Flüchtlingsfrauen dabei, gemeinsam mit unterschiedlichen Menschen aus dem sozialen Umfeld diesen Garten zu gestalten und hilft ihnen dabei, ihre Kriegserlebnisse zu verarbeiten und mit unterschiedlichen Menschen gemeinsam ehrenamtlich zu arbeiten und im wahrsten Sinne des Wortes Wurzeln in unserer Gesellschaft zu schlagen. Auch engagiert sei sich als Zeitzeugin der Jugoslawienkrieg im Rahmen unterschiedlicher Institutionen und Projekte.
Der gemeinnützige Verein südost Europa Kultur e.V. verbindet seit seiner Gründung 1992 Sozialarbeit und Kultur zu einem Gesamtkonzept. Alle Aktivitäten dienen den Zielen Toleranz, Völkerverständigung und Integration, Frieden und Demokratie. Die Arbeit richtet sich explizit gegen Nationalismus und Rassismus. Der Verein bietet Sozialberatung, aufsuchende Sozialarbeit, verschiedene therapeutische Angebote (Gruppentherapie und therapeutische Selbsthilfegruppen), Patenschaften in Form von Geld- oder Sachspenden, niedrigschwellige Bildungs- und Beschäftigungsangebote, Jugendprojekte und Familienhilfe und wendet sich schwerpunktmäßig an Zugewanderte aus Südosteuropa. Der Verein sensibilisiert Behörden zu migrationsspezifischen Fragen und traumatisierten Flüchtlingen und unterhält einen Interkulturellen Garten als therapeutische Maßnahme für Traumatisierte und ihre Freunde.
Projekte des Vereins wurden und werden gefördert u.a. durch verschiedene Europäische Fonds, Berliner Senats- und Bezirksverwaltungen, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das Auswärtige Amt u.v.a.
Verein und Mitarbeiter*innen wurden mehrfach ausgezeichnet: Louise-Schröder Medaille, Moses-Mendelssohn-Preis und der Integrationspreis der Stiftung Überbrücken für Begzada Alatovic
Dr. phil. Patrick Helber hat in Tübingen und Dublin Geschichte und Politikwissenschaft studiert und 2014 in Neuerer und Neuester Geschichte in Heidelberg promoviert. In seinem Buch „Dancehall und Homophobie“ geht es um postkoloniale Perspektiven auf die Geschichte und Kultur Jamaikas. Er lebt in Berlin, arbeitet im Ethnologischen Museum als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Bildung und Vermittlung und ist Moderator einer Radiosendung über karibische Populärkultur. Darüber hinaus legt Patrick Helber unter dem Namen Scampylama Sound seit 2003 Reggae, Ska und Dancehall auf Vinyl auf.
Roksolana Ludyn, geboren am 11. Oktober 1986 in der Ukraine, lebt in Berlin und arbeitet seit 2022 in verschiedenen Bereichen der Museumspädagogik, u. a. an den Staatlichen Museen zu Berlin, im Humboldt Forum sowie im Humboldt Labor. Sie konzipiert, organisiert und führt Bildungs- und Outreach-Programme durch, insbesondere mit Fokus auf sozial-inklusive und interkulturelle Vermittlung. Zuvor war sie als pädagogische Mitarbeiterin in Kinder- und Jugendmuseen tätig und bringt langjährige Erfahrung in Theaterpädagogik und kreativen Trainingsformaten ein. Sie hat Kulturwissenschaften an der Kyjiw-Mohyla Academy studiert.