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Welche Spuren kolonialer und nationalsozialistischer Geschichten und Verbrechen lassen sich in den Ausstellungen des heutigen Humboldt Forums auffinden? Im seit 2024 laufenden kollaborativen Bildungsprojekt „Verflochtene Erinnerung(en)?“ reflektieren internationale Partner*innen, Expert*innen der Berliner Stadtgesellschaft und Mitarbeiter*innen des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin und der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss Möglichkeiten, sich multiperspektivisch mit Erinnerungen an die Shoah und an Verbrechen des Kolonialismus auseinanderzusetzen. Konkrete Spuren in den Sammlungen des Ethnologischen Museums und der Geschichte des Ortes des Berliner Schlosses sowie unterschiedliche Perspektiven auf Objekte und Biografien sind Teil konkreter Vermittlungsformate (Schüler*innenworkshop und Führungen) im Humboldt Forum.

Im Gespräch zwischen den Teilnehmenden, das im Rahmen der Global Cultural Assembly stattfindet, geht es weniger um den Ort und die Sammlungen als vielmehr um das heutige Erinnern. Wie kann die Anerkennung von Differenz in ein gesellschaftliches Erinnern übertragen werden, das Raum lässt für pluralistische jüdische und postkoloniale Stimmen der Gegenwart? Welche Rolle spielen unterschiedliche transgenerationale Traumaerfahrungen in der Bildungsarbeit, insbesondere mit jungen Menschen? Inwiefern ist es wichtig, Prozesse der Dehumanisierung zu analysieren, um Rehumanisierung zu ermöglichen?

Die Global Cultural Assembly als Zusammenschluss indigener, internationaler und Berliner Partner*innen des Humboldt Forums bietet eine Plattform über transkulturelle Projekte wie „Verflochtene Erinnerungen“ in den Austausch zu treten.

Moderiert wird die Veranstaltung von Carolina Chimoey.

Anschließend Musik von Alex Stolze (DJ).

Beteiligte

Eliaou Balouka

Eliaou ist klinischer Psychologe und Doktorand in psychosozialen Studien an der Birkbeck University. Seine Forschung befasst sich mit der jüdisch-muslimischen Geschichte der Minderheitenbildung in Nordafrika und in der europäischen urbanen Diaspora außerhalb und jenseits der Israel-Palästina-Frage. Er leistet wichtige wissenschaftliche Arbeit, indem er sich mit der langen einheimischen Geschichte und ihrem Bruch in der Moderne auseinandersetzt. Es beleuchtet das Erbe der wenig bekannten Geschichte der jüdisch-muslimischen Symbiose und der Minderheitenvielfalt in Algerien und gibt Bevölkerungsgruppen eine Stimme, deren Geschichte nicht gehört wurde.

Nach einem dreijährigen Studium an einer talmudischen Schule in al-Quds/Jerusalem erwarb Eliaou einen Master-Abschluss in klinischer Psychologie, Psychopathologie und Psychoanalyse an der Universität Straßburg, Frankreich, und absolvierte eine klinische Spezialisierung in Peer-Support an der Université Paris 5.

Eliaou arbeitete fünf Jahre lang als klinischer Psychologe und nutzte seinen Beruf, um ein Forschungsprojekt zu entwickeln, das sich mit den psychosozialen Aspekten traditioneller religiöser Gemeinschaften und den transgenerationalen Auswirkungen von Exil/Migration befasst.

Onias Landveld

Onias Landveld ist ein niederländischer multidisziplinärer Künstler und Dramatiker, der in seiner Arbeit auch gesprochenes Wort und Animation verwendet. Seine Eltern haben beide surinamische Maroon-Wurzeln (Saamaka und Ndyuka). Als Kind musste seine Familie wegen des Bürgerkriegs aus Südamerika fliehen. Obwohl seine Familie wieder nach Suriname zog, kehrte Landveld 1998 in die Niederlande zurück. Er hat eine starke Verbindung zu seiner Herkunftsgemeinschaft, ihren Traditionen und ihrem Wissen – er stand in Kontakt mit dem Ethnologischen Museum/Humboldt Forum wegen eines Sammlungsgegenstands aus dem Ndyuka-Dorf Wanhatti, in dem sein Onkel ein traditionelles Oberhaupt ist

Assumpta Mugiraneza

Assumpta Mugiraneza ist eine französisch-ruandische Akademikerin mit Abschlüssen in Erziehungswissenschaften, Sozialpsychologie und Politikwissenschaft. Seit 1994 konzentriert sich ihre Forschung auf Völkermorde und extreme Gewalt, insbesondere durch intensive Diskursanalysen. Seit 2010 ist sie Mitbegründerin und Leiterin des IRIBA-Zentrums für multimediales Erbe. Dieses Zentrum für audiovisuelle Archive aus Ruanda arbeitet an der Schnittstelle zwischen akademischer Forschung und Praxis. Es umfasst Materialien aus über einem Jahrhundert und ist frei zugänglich.

Sie ist Autorin und Ko-Autorin einer Reihe von Artikeln zu den Themen Hass-Rede, Propaganda, Geschichtsvermittlung und der Rolle von Archiven beim Staatsaufbau und der Dekonstruktion von Hass-Ideologien.

Alex Stolze

Alex Stolze ist ein ostdeutsch-jüdischer Musiker, Produzent und Songwriter. Seine Kunst spiegelt ein Leben wider, in dem er sich mit seiner jüdischen Identität und seiner Verbindung zu Israel auseinandersetzt. Er ist in der Bildungsarbeit aktiv und organisiert Veranstaltungen, darunter Musikfestivals und solche mit Bezug zur jüdischen Gemeinde. Zurzeit ist Alex am Projekt Verflochtene Erinnerung(en)? beteiligt.

Imani Tafari-Ama

Imani Tafari-Ama verbrachte das akademische Jahr 2023-24 als Fulbright Scholar-in-Residence (SIR) im Fachbereich Anthropologie an der University of Massachusetts in Boston. Dies war ihre zweite SIR-Auszeichnung, nachdem sie von 2017-18 am Fachbereich Anthropologie der Bridgewater State University (BSU) in Massachusetts tätig war. Von 2018-23 war Dr. Tafari-Ama Research Fellow am Institute for Gender and Development Studies an der University of the West Indies.

Sie kuratierte u.a. die Ausstellung „Rum, Sweat and Tears (RST)“ im Flensburger Schifffahrtsmuseum in Deutschland (2016-17) und veröffentlichte mehrere Artikel und Bücher u.a. „Blood, Bullets and Bodies: Sexual Politics Below Jamaica’s Poverty Line“, „Lead in the Veins“ (Gedichte) und den preisgekrönten Roman „Up for Air: This Half has never been Told!“.

Roey Zeevi

Roey Zeevi studierte Kommunikations- und Kulturwissenschaften. Ein Jahrzehnt lang leitete er Bildungsgruppen in Yad Vashem, bevor er vor sechs Jahren dazu überging mit einen Team von Pädagog*innen landesweite Führungen zu organisieren.

Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Vermittlung des Gedenkens an den Holocaust, wofür er jährlich mit über 2000 israelischen Lehrer*innen kooperiert. Mit seinen innovativen Ansätzen zur Holocaust-Erziehung versucht er sicherzustellen, dass die tiefgreifenden Lehren der Geschichte Eingang in Bildungseinrichtungen finden.

Moderation

Carolina Chimoy

Carolina Chimoy ist derzeit Ukraine-Korrespondentin im Büro der Deutschen Welle (DW) in Kyjiw.
Sie moderierte die Hauptnachrichtensendung für DW Deutsch und DW Spanisch und war zuvor Auslandskorrespondentin in Washington und Berlin sowie Gastgeberin der internationalen Talkshow „Auf den Punkt gebracht“ („A Fondo“). Sie hat Staatsoberhäupter aus verschiedenen Teilen der Welt interviewt, vom nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega bis hin zu internationalen Persönlichkeiten wie der Exekutivsekretärin des UNFCCC Patricia Espinosa.
Carolina hat außerdem mehrere Podiumsdiskussionen zu internationalen Themen für das Auswärtige Amt, das Humboldt-Forum in Berlin und den German Marshall Fund in Brüssel und Marokko moderiert.

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