Die Rechte der Natur: Vom Gesetz zur Aktion
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| kostenfrei, Anmeldung über Berlin Science Week erbeten |
| ab 16 Jahre |
| Englisch |
| Humboldt Labor, 1. OG |
Welche Rechte sollte die Natur haben? Wer kann die Ökosysteme in Europa vertreten? Und wie können wir neue juristische Ideen in Maßnahmen und kollektive Vorstellungskraft umsetzen?
In der zweitägigen, englischsprachigen Veranstaltung kommen Expert*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen und die Öffentlichkeit zusammen, um die Rechte der Natur zu erforschen und zu debattieren. In Dialogen, Kartierungen, Workshops und kreativen Aktionen sollen Ideen in Visionen für Veränderungen umgesetzt werden.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt und wird organisiert vom Young Environmental Research and Advocacy Hub Europe (YERA Hub) im Rahmen der Berlin Science Week.
Programm
Samstag, 8.11. 13:00–18:00 Uhr:
Dialog & Kartierung
Roundtables und Podien mit führenden Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Aktivist*innen laden zum Nachdenken über das Konzept und das Potenzial der Rechte der Natur ein. Der Tag endet mit einer partizipativen Kartierungsübung, bei der untersucht wird, wie die Rechte der Natur in umfassendere Wertesysteme passen und Ökosysteme wie die Spree schützen.
13:00–13:30 Uhr: Begrüßungskaffee & Eröffnung
13:30–14:30 Uhr: Podiumsgespräch I: Welche materiellen Rechte sollte die Natur haben und wie definieren wir natürliche Subjekte?
mit Milton Almonacid, Simon Handy, Anja Popp und Emmanuel Schlichter
14:30–15:00 Uhr: Kaffeepause
15:00–16:00 Uhr: Podiumsgespräch II: Wer kann europäische natürliche Subjekte vertreten? Auf dem Weg zu einem Konsens
mit Milton Almonacid, Simon Handy, Anja Popp und Emmanuel Schlichter. Moderation: Anna Hatzius Sarramona
16:00–17:00 Uhr: Pause
17:30–18:00 Uhr: Partizipative Kartierung und Abschluss
Sonntag, 9.11. 11:00–17:00 Uhr:
Werkzeuge & Transformationen
Von philosophischen Dialogen über indigene und kosmologische Perspektiven bis hin zu einem praktischen Workshop über Protest, Kampagnen und kreativen Aktivismus verbindet dieser Tag Theorie und Praxis. Wir werden gemeinsam Visionen, Strategien und sogar Protestbanner entwickeln – und so Konzepte in die Tat umsetzen.
11:00–11:30 Uhr: Begrüßungskaffee & Eröffnungsrede
11:30–13:00 Uhr: Philosophischer & kosmologischer Workshop: Mit dem Kollaps arbeiten
geleitet von Milton Almonacid
13:00–14:00 Uhr: Mittagspause
14:00–15:45 Uhr: Legal Strategy Workshop: Von den Rechten der Natur auf die Straße
geleitet von Margaux Duillet, mit André Horenburg
15:45–16:00 Uhr: Pause
16:00–16:30 Uhr: Abschlussgespräch
Warum mitmachen?
Weil die Rechte der Natur nicht nur eine juristische Frage sind – sondern eine kollektive Herausforderung, ein kultureller Wandel und ein Aufruf zu neuen Formen des Aktivismus. Gemeinsam ergründen wir, wie das Recht dem Planeten dienen kann.
Beteiligte
Milton Almonacid
Milton Almonacid ist Kulturphilosoph an der Schnittstelle von Gesellschaft, Wissenschaft und Technologie. Sein umfangreiches Fachwissen umfasst indigene Erkenntnistheorien, Erkenntnistheorie der Wissenschaften, Dekolonisierung von Wissen, spekulative Zukunftsvisionen und Transition Design. Derzeit promoviert Milton in Transnational Studies an der Universität Kopenhagen und widmet sich Fragen der Dekolonisierung von Wissen auf der Grundlage der Erkenntnistheorie der Mapuche. Insbesondere untersucht er mögliche pluralistische Zukunftsszenarien jenseits westlicher Narrative.
Margaux Duillet
Margaux Duillet ist Juristin (LL.M.) mit Spezialisierung auf Völkerrecht. Sie ist Mitbegründerin von Let Us Speak, einer von Jugendlichen geleiteten Initiative in den Niederlanden, die sich dafür einsetzt, rechtliche und soziale Hindernisse für Proteste zu beseitigen, indem sie komplexe Gesetze in klare und praktische Instrumente übersetzt. Sie wird Let Us Speak vertreten und den Aktivisten-Workshop während der Ausstellung leiten.
Alina Friedrich
Alina Friedrich leitet die Organisation der Veranstaltung „Rights of Nature: From Law to Action” (Rechte der Natur: Vom Gesetz zum Handeln). Als Mitbegründerin und Leiterin des Advocacy-Teams arbeitet sie daran, auf der Grundlage der Forschungsergebnisse der YERA-Forscher Wirkung zu erzielen. Sie verfügt über einen interdisziplinären Hintergrund in Politik, Psychologie und Wirtschaft mit Schwerpunkt Umweltrecht (LL.M.-Kandidatin) und ist Mitautorin einer Publikation über den EU-Kohlenstoffgrenzausgleichsmechanismus.
Simon Handy
Simon ist ein ökologischer Künstler, Agroforstwirtschaftler und transdisziplinärer Forscher aus Großbritannien. In seiner Arbeit für das Institut für Umweltsicherheit, YERA Hub und die Alliance for Sustainable Pathways in Africa – zusätzlich zu seiner Vollzeitbeschäftigung als regenerativer Landwirt – bringt er Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen zusammen, die von nachhaltiger Landwirtschaft über ökologische Philosophie bis hin zur Erforschung komplexer adaptiver Systeme reichen. Insbesondere stützt er sich auf die sozialökologische Systemwissenschaft und prozessbezogene Ontologien, um neuartige Ansätze zur Bewältigung schwieriger Probleme in einer Reihe verschiedener Bereiche (einschließlich der Landwirtschaft) zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wird Simon eine kritische ökologische Perspektive einbringen und Entwicklungen aus der theoretischen Biologie, der Evolutionsforschung, der Komplexitätsforschung und der Quantenphysik beleuchten, um unser modernes wissenschaftliches und rechtliches Paradigma in Frage zu stellen.
André Horenburg
André Horenburg ist Partner der Hamburger Anwaltskanzlei Rechtsanwälte Günther und verfügt über langjährige Erfahrung in der Verteidigung von Demonstranten und Aktivisten. Er ist im Bereich des öffentlichen Rechts, des Umweltrechts und des Versammlungsrechts tätig und berät Kommunen, NGOs, Bürgerinitiativen und Einzelpersonen. Außerdem hat er einen Abschluss in Bildender Kunst. Er wird an dem Aktivisten-Workshop in Zusammenarbeit mit Let Us Speak teilnehmen und sein Fachwissen zum deutschen Demonstrations- und Versammlungsrecht einbringen.
Anna Hatzius Sarramona
Anna Hatzuis Sarramona ist Rechtswissenschaftlerin mit interdisziplinärem Hintergrund. Als Mitbegründerin des YERA Hub hat sie den Forschungszyklus der Organisation zum Thema „Rechte der Natur” geleitet. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung interdisziplinärer Methoden zur Lösung komplexer rechtlicher Fragen. Über YERA hinaus forscht Anna zum Umweltstrafrecht und dessen Schnittstellen mit den Rechten der Natur.
Anja Popp
Anja Popp studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Dublin. Sie absolvierte ihr Referendariat am Landgericht Mannheim. Seit Ende 2023 ist sie als Rechtsanwältin bei der Kanzlei „Günther Rechtsanwälte“ in Hamburg tätig. Ihr Schwerpunkt liegt im Tierschutzrecht. Sie vertritt Tierschutzvereine und Umweltschutzorganisationen in Straf-, Verwaltungs- und Meinungsfreiheitsrecht.
Emmanuel Schlichter
Emmanuel Schlichter, LL.M. (Kent), ist Rechtsanwalt und studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und erwarb einen Masterabschluss in Internationaler Politischer Ökonomie an der University of Kent. Er setzt sein juristisches Fachwissen auf vielfältige und innovative Weise ein, um einen systemischen und nachhaltigen Wandel zu fördern. Als Gründer von Rechte der Natur e.V. setzt er sich dafür ein, die Rechte der Natur im europäischen Recht zu verankern. Mit dem Projekt „Rechte der Spree” verfolgt er zudem ein konkretes Beispiel dafür, wie die Rechte von Ökosystemen in der deutschen Gesellschaft rechtlich anerkannt und wirksam gemacht werden können.