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Mut zu radikaler Beschränkung, Konzentration auf das Wesentliche und elegante Schlichtheit werden häufig als typisch für Kunst aus Ostasien angesehen. Diese Präsentation erkundet minimalistische Tendenzen in Positionen zeitgenössischer Künstler*innen. Die Auswahl bietet einen Einblick in die Variationsbreite der reduzierten Ausdrucksmittel. Die schlicht und unaufdringlich wirkenden Werke offenbaren auf den zweiten Blick die vielfältigen Facetten ihrer Formen und Konzepte, ihren Reichtum an Materialien, Techniken, Medien und Themen.

Historisch sind Konzepte der Reduktion eng verknüpft mit konfuzianischen Idealen wie auch mit buddhistischen und taoistischen Traditionen. Spontaneität und absichtsvolles Dilettieren gehörten zu den Schaffensprinzipien. In der Malerei war es beispielsweise wichtigster Grundsatz, das Wesen des Dargestellten zu erfassen, statt Realität naturgetreu wiederzugeben. Das Einfühlen in die Natur, nicht deren Nutzbarmachen, stand im Vordergrund.

Der konzentrierte und äußerst präzise Umgang mit reduzierten Ausdrucksmitteln charakterisiert die meisten der ausgestellten Werke. Manchmal wird die Wahrnehmung der Betrachtenden herausgefordert, die Dimensionen von Fläche bzw. Linie, Farbe oder auch Licht, Raum und Zeit verschwimmen oder sind in unerwarteter Weise zueinander in Bezug gesetzt. Mit überlieferten Materialien, Techniken oder Formen gehen die Schöpfer*innen der Kunstwerke experimentierfreudig um und kombinieren sie zu neuen Wirkungen.

Der nachhaltige Umgang mit beschränkten Ressourcen gewinnt gegenwärtig eine drängende Aktualität. Auch wenn die präsentierten künstlerischen Konzepte meist nicht darauf angelegt sind, verweisen sie doch auf die Fülle der Möglichkeiten, die vermeintliche Beschränkung bietet und führen das Potenzial vor Augen, das in Reduktion und Klarheit liegt.

Mit Arbeiten von Yoonjee Geem, Kap-sun Hwang, Jiang Shaoqing, Si-sook Kang, Kim Seol, Kim Sungsoo, Lee Ufan, Richard Lin, Naito Rei (bis 12. Juni), Momose Hisashi (ab 14. Juni), Mori Taiyoh, Qiu Shihua, Beate Terfloth, Yang Jiechang.

Eine Themenausstellung des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin im Rahmen der Dauerausstellung „Ethnologische Sammlungen und Asiatische Kunst“ im Humboldt Forum.

Raum 318 und 319