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„…when the trees are gone, we’ll just be like everybody else.“ – Gidansda Guujaaw, Künstler und ehemaliger Präsident der Haida Nation

Seit Jahrtausenden sind in den kanadischen Küstenregenwäldern Menschen und Land untrennbar miteinander verbunden. Ein Beispiel hierfür ist die besondere Bedeutung der Zedernbäume für die dort lebenden First Nations: Zedern spenden den Rohstoff für eine Vielzahl von Alltagsgegenständen und zeremoniellen Objekten. Sie spielen eine zentrale Rolle in überlieferten Erzählungen, Traditionen und Zeremonien.

Ausgehend vom „Riesen-Lebensbaum“ (western red cedar) und der „Nootka-Scheinzypresse“ (yellow cedar) erzählt die Ausstellung über das Verhältnis von Mensch und Umwelt. Acht Kapitel beleuchten exemplarisch die Beziehungen zwischen Küstenregenwald, First Nations und Euro-Kanadiern, die Auswirkungen der Kolonialisierung und das Wiedererstarken der First Nations.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der jüngeren Geschichte: Die Kolonialisierung durch die Europäer ab dem 18. Jahrhundert führte zur systematischen Vertreibung der First Nations und zur Beschneidung ihrer Rechte. Gleichzeitig zerstörte die Entwicklung der industriellen Forstwirtschaft große Teile des Lebensraums Küstenregenwald. Beides hatte und hat noch immer weitreichende Auswirkungen auf die Kulturen der First Nations und auf ihre Beziehung zur Zeder. Eine besondere Rolle kommt der Zeder daher heute für das Wiedererstarken der First Nations sowie deren Selbstverständnis zu: Sei es in den Widerstandsbewegungen gegen die Forstwirtschaft; einer Land- und Ressourcennutzung, die auf auf traditionellem ökologischen Wissen basiert; oder in der Wiederaneignung von kulturellen Praktiken und Traditionen.

Die in Kooperation mit dem Haida Gwaii Museum in British Columbia entwickelte Ausstellung präsentiert über 130 Exponate, darunter Werkzeuge zur Bearbeitung des Holzes, Medieninstallationen, kulturhistorische und naturkundliche Exponate sowie zeitgenössische Kunstwerke. Fester Bestandteil des Raumes sind zudem zwei Wappenpfähle aus Zeder aus dem Bestand des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Vielfalt der gezeigten Objekte und der transdisziplinäre Ansatz erlauben es, die mit der Zeder verbundenen Themen und Fragen auf mehreren Ebenen zu verhandeln.

Ts’uu – Zeder ist eine Ausstellung der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss in Zusammenarbeit mit dem Haida Gwaii Museum at Kay Llnagaay in British Columbia, Kanada. Mit fachlicher Beratung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

Ts’uu – Zeder
Adlerdarstellung, im aufgeklapptem Zustand doppelköpfiges Schlangenmonster Sisiutl
© Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum, digitale Reproduktion/Animation: Lars Malareck
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