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Familie: (Fast) jeder Mensch hat eine und jede ist doch anders! Aber was hält uns als Familie zusammen? Und wer hat sich das eigentlich ausgedacht? Mit einem Jahresprogramm erkundet das Humboldt Forum den Stoff, aus dem familiäre Bande gewebt sind. Ob löchrig oder engmaschig, am seidenen Faden, Patchwork oder Makramee: Beziehungsgeflechte sind das Thema – künstlerisch, historisch, wissenschaftlich, international und im Dialog mit der Berliner Stadtgesellschaft.

Erfahren Sie, was und wen Familie und Verwandtschaft alles umfassen kann und wie unterschiedlich das Miteinander gelebt wird. Alle Akteure des Humboldt Forums widmen sich gemeinsam dem Thema familiärer Beziehungsgeflechte der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft in unterschiedlichen Formaten wie Ausstellungen, Performances, Diskussionen, Workshops, Führungen und Interventionen im ganzen Haus.

Ausstellungen und Interventionen

Die Besonderheit der Ausstellung ist, dass sie durch alle Ausstellungsräume und Sammlungen im Humboldt Forum führt. Den Einstieg in das Thema bieten zehn teils interaktive Treffpunkte in der Station „Beziehungsweise(n) Familie“ im Erdgeschoss – von der eigenen Familienaufstellung über eine Virtual-Reality-Tischgemeinschaft bis hin zu persönlichen Erzählungen über Kosenamen; von globaler Familiengeschichte, Konflikten und Kompromissen bis zum persönlichen Schlüsselmoment. Hinterfragen und erweitern Sie Ihre Vorstellung und Ihr Verständnis von Familie. Lassen Sie Ihre Familienerfahrung an dieser Begegnung teilhaben!

Mehr als 40 ausgewählte Objekte im Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst, aus dem historischen Berliner Schloss, im Humboldt Labor und in BERLIN GLOBAL sowie zusätzlich im Museum Knoblauchhaus werden Teil des Jahresprogramms. Sie zeigen, wie sehr Machtverhältnisse familiäre Biografien prägen. Und auch, wie persönliche Familiengeschichten am Ursprung großer Herrschaftsgeschichten oder Religionen stehen können.

Temporäre Ausstellungen widmen sich dem Erhalt bedrohter Sprachen aus aller Welt und der transgenerationellen Übertragung von Wissen. Und sie präsentieren zeitgenössische Positionen internationaler Künstler*innen, die auf die Familienrealität queerer und migrantischer Erfahrungen verweisen.

Veranstaltungen

Zahlreiche Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder bieten neue Zugänge zu diesem Thema: Die Transkontinentale bringt dieses Jahr Familiengeschichten aus Afrika, Südamerika und Asien nach Berlin und ebenso das namibisch-deutsche Musiktheater „People of Song“, welches seine Europa-Premiere hat. Besonders bunt wird es Ende Oktober, wenn das Familienfest Dia de Muertos zum zweiten Mal im Humboldt Forum gefeiert wird. Dies als Ausblick, doch auch zur Eröffnung gibt es viel Programm: bei den ersten Thementagen im Oktober.

Care oder Chaos? Thementage 3.-5. Oktober

An drei Thementagen im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung rückt das Humboldt Forum zentrale Fragen von Care, Pflege und familiären Beziehungen in den Mittelpunkt. Kleine Gesten, große Wirkung – in künstlerischen Interventionen, Performances, Lesungen und Gesprächen wird Familie neu gedacht: beim Workshop „In the Dreamhouse“, bei tänzerischen Interventionen in der Dauerausstellung, einem Kuchenbüfett mit heilenden Blumen und bei African Street Games für die ganze Familie. Mit dabei sind die Autorin und Musikerin Christiane Rösinger, das Resident Music Collective, die feministische Autorin Sophie Lewis, der Film “Im Prinzip Familie” von Regisseur Daniel Abma und viele mehr.

In den Werkräumen gibt es Drop-ins zum Mitmachen, Basteln und Erkunden und das Bilderbuchkino bringt eindrückliche Geschichten auf die Leinwand, gelesen von bekannten Stimmen mit musikalischer Begleitung.

Zwei weitere Thementage sind 2026 geplant: Familiengeheimnisse“ und „Zusammen gegen Widerstände: alternative Formen des Zusammenlebens“.

Führungen und Workshops für alle Generationen

Eine Rallye für Familien lädt dazu ein, mit einem liebevoll gestalteten Mitmachheft das Gebäude zu erkunden – mit spannenden Aufgaben, kleinen Überraschungen und Geschichten an jeder Station. Beim Drop-in „Schatzkiste“ kann in den Werkräumen jeden Sonntag eine Pop-up-Schachtel mit Lieblingsmenschen, Lieblingstieren und besonderen Gegenständen gestaltet werden – ein Erinnerungsstück zum Mitnehmen. Eine interaktive Führung wird zur inspirierenden Reise durch die Vielfalt asiatischer Kunst und der Objekt-Salon „Familiendinge“ zum Ort des Austauschs von Familiengeschichten. Für Kitas und Schulklassen gibt es Erlebnisrundgänge und theaterpädagogische Workshops.

Buchpublikation

Die begleitende Publikation zeichnet ein facettenreiches Bild davon, wie Familie in unterschiedlichen Weltregionen gedacht, gelebt und hinterfragt wird: von persönlichen Einblicken in familiäre Innenleben über wissenschaftliche Analysen gesellschaftlicher Umstände bis hin zu künstlerischen Formen der Wissensweitergabe. Ein Buch für alle, die über die Bedeutung von Familie in der heutigen Zeit nachdenken möchten, mit Comics von Nando von Arb und Beiträgen von Sophie Lewis, Janet Carsten, Aparecida Vilaça, Catalina Ruiz-Navarro, Tatjana Thelen und vielen mehr.

 

Das Programm und die Ausstellung wurden gemeinsam von allen Akteuren des Humboldt Forums kuratiert: Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst (Stiftung Preußischer Kulturbesitz / Staatliche Museen zu Berlin), Stiftung Stadtmuseum Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin. Gesamtkuratorische Leitung: Dr. Laura Goldenbaum (SHF).

Programm

Beteiligung an Ausstellung „Beziehungsweise Familie“
Wir suchen Ihren persönlichen Schlüsselmoment
Einsendeschluss: 31. Juli 2025