Kein Grund zu lachen?
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Eintritt frei, Online-Veranstaltung |
Deutsch, Englisch |
Online-Veranstaltung |
Teil von: Privat: Gegenfragen |
Humor baut Beziehungen: Teilen wir etwas miteinander? Können wir gemeinsam lachen? Sind uns womöglich ähnlich? Zudem reguliert Humor Emotionen: fördert positive, lindert schmerzhafte.
Mithu Sanyal hat als Jugendliche in England Comedy als Mittel erlebt, um über „race“ zu sprechen. Nicht, um über von Rassismus Betroffene zu lachen – sondern über die Absurdität des Konzepts „race“. Sanyals in diesem Frühjahr erschienener Roman Identitti nutzt Witz und Humor zu einer umfassenden Selbstermächtigung im Sprechen über Rassismus, Identitätspolitik und Kolonialität. Bei der Auftaktveranstaltung von Gegenfragen teilt Mithu Sanyal ihre Erfahrung, dass wir als Gesellschaft gut daran tun, über uns selbst zu lachen, wenn wir uns ändern wollen.
In Schottland entwickelte die junge Amna Saleem auf ähnliche Weise ihre eigene komödiantische Sicht auf die Welt. Zunächst entstand ihr Sinn für Humor als Selbstverteidigungsmechanismus, als sie ihre beiden Kulturen durch die unversöhnliche Zeit nach dem 11. September navigierte. Ihr angeborener Wunsch nach Selbsterhaltung legte den Grundstein zu einer erfolgreichen Karriere als Erwachsene. Obwohl Amna Saleems komplizierte Gefühle in Bezug auf „race“ und Politik einen großen Teil ihrer Arbeit grundieren, ist ihr ihre Fähigkeit, Menschen zum Lachen zu bringen, besonders wichtig. Sie glaubt fest daran, dass Comedy das Trojanische Pferd ist, das es uns ermöglicht, als Gesellschaft wirklich voranzukommen.
Begrüßung
Hartmut Dorgerloh, Generalintendant Humboldt Forum
Moderation
Melinda Crane & Geraldine de Bastion
Podium
Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien ihr Sachbuch Vulva. Das unsichtbare Geschlecht, 2016 Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens. 2021 kam ihr erster Roman Identitti heraus.
Amna Saleem ist eine schottisch-pakistanische Drehbuchautorin und Journalistin und lebt und arbeitet in Glasgow. Mehrere Fernsehprojekte sind gerade in Produktion; ihre erste Sitcom Beta Female ist auf BBC Radio Four zu hören. Sie schreibt unter anderem für den Guardian, GQ, The New Statesman und HuffPost. Texte von Amna Saleem finden sich in den Anthologien It’s Not About The Burqa: Muslim Women on Faith, Feminism, Sexuality and Race und Who’s Loving You. Love Stories by Women of Colour.
Melinda Crane ist Politische Chef-Korrespondentin im englischen Programm von Deutsche Welle TV und moderiert die internationale Talksendung To the Point. Außerdem kommentiert sie für deutsche Nachrichtensender die US-Politik. Sie erhielt 2014 den Steuben-Schurz Medienpreis für ihren Beitrag zur transatlantischen Verständigung. Neben weiteren journalistischen Tätigkeiten schrieb sie für das New York Times Magazine, den Christian Science Monitor, die Boston Globe, die Frankfurter Hefte, Internationale Politik und die ARD.
Geraldine de Bastion ist eine britisch-deutsche Politikwissenschaftlerin mit langjähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Netz-Aktivisten, Regierungen, Start-Ups und Nicht-Regierungsorganisationen in der ganzen Welt. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Digitalisierung, Innovation und Menschenrechte. Sie ist Gründerin des Global Innovation Gathering (GIG), ein weltweites Netzwerk von Grassroot-Innovatoren, sozialen Unternehmen, Makerspaces und Innovationsschmieden. 2018 schrieb sie das Drehbuch und moderierte die ARTE-Dokumentation Digital Africa, in der viele der aktiven Innovatoren aus dem GIG-Netzwerk portraitiert werden. Seit 2012 ist sie Mitglied des Kurator*innen-Teams der re:publica, Europas größter Konferenz zum Themenfeld Internet und Gesellschaft. 2018 organisierte sie die erste re:publica in Accra, Ghana.