Zeitgenössische Perspektiven
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| kostenfrei, kein Ticket erforderlich |
| Forum Café sowie Ausstellungen, 1. und 3. OG |
| Deutsch, Englisch |
| Gehört zu: Beziehungsweise Familie, Sich verwandt machen, An das wir uns festhalten, Alles unter dem Himmel, Systemrelevant: Frauen in Herrscherfamilien, Père(s)-Fille(s) |
Familie ist vielfältig, wandelbar und voller Überraschungen. Jenseits klassischer Strukturen und Rollenbilder entstehen neue Perspektiven auf das, was Familie sein kann: Mehrere temporäre Ausstellungen im Rahmen des Themenjahres „Beziehungsweise Familie“ beleuchten nicht-normative Zugänge zu Familie – künstlerisch und historisch:
Beziehung entsteht oftmals dort, wo es weder soziale Strukturen noch politische Absicherung für ein stabiles Fundament gibt. An das wir uns festhalten lautet der Titel der von Minh Duc Pham und Hai Nam Nguyen kuratierten Ausstellung – und verweist damit auf die Realität queerer und migrantischer Erfahrungen. Zeitgenössische Fotografien, Videos und Installationen zeigen, wie vielfältig und widersprüchlich über Generationen, Grenzen und jenseits klassischer Familienbilder gelebt wird.
Aus neun Ländern kommen die Künstlerinnen, deren Arbeiten in der Ausstellung Sich verwandt machen versammelt sind. Gemeinsam ist ihnen eine kolonialismuskritische Perspektive auf entwertete Wissens- und Beziehungsformen. Wir alle sind in ein dynamisches Netz von Beziehungen eingewoben: mit anderen Menschen, Tieren, Pflanzen, Geistwesen, dem Kosmos – aber auch mit unserem Bürostuhl.
Vierzehn monumentale Statuen der Brandenburger Kurfürsten aus dem 17. Jahrhundert sind Teil der Dauerausstellung zur Geschichte des Ortes. Dargestellt wurde damals allerdings nur eine Hälfte der Familie – Frauen kamen in dieser Form der dynastischen Selbstdarstellung nicht vor. Die Intervention Systemrelevant: Frauen in Herrscherfamilien stellt den Skulpturen daher erstmals vier Fürstinnen aus vier Jahrhunderten gegenüber, zur Seite und in den Weg. Sie beleuchtet unterschiedliche Spielräume der weiblichen Hohenzollern im System Dynastie.
„Wie tief greift der Staat in das private Leben ein?“ fragt die Ausstellung Alles unter dem Himmel. Im Fokus steht das Spannungsverhältnis von Familie und Staat im 20. Jahrhundert in China und Korea – zwischen Ideologie, Fürsorge und Kontrolle.
Außerdem anwesend ist die Filmemacherin Marina Gning, deren Dokumentationsserie über senegalesische Tochter-Vater-Beziehungen bereits seit Oktober im Erdgeschoss zu sehen ist.
Am Eröffnungsabend sind Künstler*innen und Projektbeteiligte vor Ort und freuen sich darauf, mit Ihnen bei einem DJ-Set und Getränken ins Gespräch zu kommen. Der Abend wird eröffnet durch Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums und Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst.
Die Ausstellungen können an der Eröffnung kostenlos besichtigt werden.
Weitere Veranstaltungen und Führungen in den Ausstellungen finden am 28. November statt.
Beteiligte
AVRINA
அவ்ரீனா AVRINA (1992, Tamil Nadu) ist Dichter und Prosaautor und schreibt über Orte, Wesen und Zeiten. Besessen von Erinnerungen, die durchdringen und entgleiten – oft aus der Kindheit –, ist avrinaʼs Schreiben ein Auf und Ab, das vom Verlangen nach dem Meer geprägt ist.
Seine Erzählung wurde 2021 mit dem Short Fiction / University of Essex International Short Story Prize ausgezeichnet. Weitere Arbeiten wurden unter anderem für den CRAFT Short Fiction Prize, den Indiana Review Fiction Prize, den Berlin Writing Prize sowie den Desperate Literature Short Fiction Prize nominiert.
avrina las bereits beim Bangalore Literature Festival, dem Mathrubhumi International Festival of Letters in Kerala, Prosanova Hildesheim, der Akademie der Künste Berlin, dem LCB, dem Poesiefestival Berlin, Lovecrumbs Edinburgh und anderen Veranstaltungen.
Veröffentlichungen erschienen unter anderem in Sinn und Form, The Bombay Literary Magazine, Stoff aus Luft, Kaalachuvadu und weiteren Publikationen.
2024 war avrina Literaturstipendiat der Stadt Berlin.