Was sind deine Wurzeln?
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Welche Rituale gibt es rund um Verwandtschaft? Können Cultural Belongings Teil einer Familie sein? Wie funktioniert Gemeinschaft bei nomadisch lebenden Menschen – und wie werden Codes, Muster und Mythen innerhalb von Familien weitergegeben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Ausstellungstreffpunkts „Was sind eure Wurzeln?“ in der Ausstellung Beziehungsweise Familie, an dem eine Gruppe von neun Personen gearbeitet hat und der unterschiedliche Perspektiven auf Familie sichtbar macht. Kuratiert wurde er von der Preparatory Group der Global Cultural Assembly (GCA), die seit 2022 kontinuierlich daran arbeitet, Räume für Partner*innen zu schaffen, die sich gemeinsam mit uns organisieren und vielfältige Stimmen im Humboldt Forum hörbar machen.
In den Kurzführungen von Fabiano Kueva und Feride Funda Gökçimen-Gençaslan erhalten Sie einen Einblick in den Ausstellungstreffpunkt und die Arbeitsweise der Global Cultural Assembly.
Kurator*innen des Treffpunkts und Guides
Feride Funda Gökçimen-Gençaslan studierte Germanistik, Linguistik und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und unterrichtet Literatur und Deutsch als Fremdsprache in Zürich. Sie ist Vorsitzende und Sprecherin des Sufi-Zentrums Rabbaniyya, Europäisches Zentrum für Sufismus und Interreligiöse Begegnung mit Sitz in Eigeltingen. Seit 1995 befindet sie sich in Ausbildung beim Naqshbandiyya Aliyyah-Orden (Istanbul–Türkei, Nordzypern) und hält als Vertreterin des Ordens Vorträge und leitet Veranstaltungen und Workshops zu Themen wie Islam, Friedensarbeit, Klimabewusstsein, Nachhaltigkeit sowie Gewalt- und Extremismusprävention. Als aktives Mitglied verschiedener internationaler und interreligiöser Organisationen engagiert sie sich in Projekten in ganz Deutschland, die auf interkulturelles Verständnis und Sensibilisierung für (inter-)religiöse Inhalte abzielen. Seit 2019 kuratiert sie eine Ausstellung über den Naqshbandiyya-Orden für das Ethnologische Museum im Humboldt Forum Berlin und leitet seit Februar 2023 die monatliche Vortragsreihe „Der Schatz der Liebe – Mystische Dimensionen im Humboldt Forum“. Zudem ist sie Vorsitzende der Vorbereitungsgruppe der Global Cultural Assembly, die sich seit 2022 in Gründung befindet.
Fabiano Kueva, geboren 1972 in Quito. Mitglied der Kollektive Películas La Divina (1992–1997), Centro Experimental Oído Salvaje (1996–2016), Laboratorio Solanda (seit 2016) und Global Community Assembly (seit 2023). Seine Projekte bewegen sich zwischen Museen, öffentlichen Räumen und gemeinschaftlichen Kontexten, ebenso wie über Radio-, Satelliten- und Webübertragungen. Zahlreiche Alben, Bücher und Artikel wurden veröffentlicht.
Er hat an akademischen Veranstaltungen sowie internationalen Ausstellungen in Amerika und Europa teilgenommen und diese auch mitinitiiert. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Hörspielpreis der 3. Lateinamerikanischen Radiobiennale (Mexiko, 2000), dem Paris-Preis der 9. Internationalen Biennale von Cuenca (Ecuador, 2007), dem Premio Nuevo Mariano Aguilera (Ecuador, 2015), dem Preis für den besten internationalen Spielfilm beim Chiloé International Film Festival (Chile, 2021) sowie dem Ankaufspreis der 15. Internationalen Biennale von Cuenca (Ecuador, 2021).
Teilnahmen unter anderem an der 10. Biennale von Havanna (Kuba, 2009), der 2. Biennale von Montevideo (Uruguay, 2014) und der 56. Biennale von Venedig (Italien, 2015). Artist-in-Residence an Institutionen wie Apexart (New York), Villa Waldberta (München), Lugar a Dudas (Cali) und OBORO (Montréal). Er erhielt ein Stipendium des Prince Claus Fund (2010) sowie ein Artist Research Fellowship des Cisneros Institute – MoMA (2024). Er lebt und arbeitet in Ecuador.
Weitere Kurator*innen des Treffpunkts
Achiles Bufure ist Direktor des National Museum and House of Culture in Daressalam, Tansania. Gemeinsam mit weiteren Kuratorinnen und Wissenschaftlerinnen kuratierte er die Ausstellung „Geschichte(n) Tansanias“ im Humboldt Forum.
Laibor Kalanga Moko ist Anthropologe und Postdoktorand am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Universität Hamburg. Er wurde in Oltukai geboren und wuchs dort auf, einem Maasai-Hirtendorf im Norden Tansanias.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Dekolonisierung von Museen, Provenienzforschung, Restitution kultureller Güter sowie Repatriierung menschlicher Überreste. In seiner Arbeit kooperiert er mit verschiedenen Gemeinschaften in Tansania, darunter auch mit seiner eigenen, den Maasai, sowie mit den Meru, Chagga, Hehe und Ngoni.
Augustine Moukodi ist eine kamerunische Autorin, Produzentin und unabhängige Forscherin im Bereich der kolonialen und postkolonialen Geschichte. Nach ihrem Management- und Verwaltungsstudium ist Augustine Moukodi in die Welt der audiovisuellen Produktion eingetreten, um sensible soziale Themen zu behandeln und ihre Forschung voranzutreiben. Sie ist Präsidentin der Produktionsfirmen Zili Jungle Studios und Racines Mboa, wo sie seit 2012 historische und kulturelle Filmprojekte produziert und Regie führt.
Zu ihrer Karriere gehört auch die Produktion der Kinderfernsehserie „Game Over Show“, die von 2012 bis 2014 in der zentralafrikanischen Subregion ausgestrahlt wurde. Im Jahr 2016 führte ihre gemeinsame Recherche zum deutsch-kamerunischen Vertrag zur Produktion der kamerunischen historischen TV-Serie „Our Wishes“ unter der Regie von Jean Pierre Bekolo. Im Jahr 2017 stellte sie diese Serie im Leopold Museum im Rahmen des Vienna International Festival aus.
Deepak Tolange ist ein Filmemacher, Fotograf und Forscher aus Nepal, der sich für Innovation, Geschichte, Kultur, Umwelt und soziale Gerechtigkeit interessiert.
Deepak Tolange absolvierte seinen Master in Visual and Media Anthropology in Berlin mit einem DAAD-Masterstipendium (2014–2016). Nach seinem Abschluss arbeitete Deepak zwei Jahre lang als freiberuflicher Filmemacher und Fotograf in Deutschland und Tansania. Seit 2018 ist er als Gastdozent an der Kathmandu University tätig, wo er Fotojournalismus und Filmproduktion unterrichtet. Seine Gemälde, Fotografien und Dokumentarfilme Shelter (2013) und Dust (2016) wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Michael Nicoll Yahgulanaas ist ein bildender Künstler, Autor und Redner. Seine Arbeiten wurden weltweit in öffentlichen Räumen, Museen, Galerien und privaten Sammlungen gezeigt. Zu den institutionellen Sammlungen, in denen seine Werke vertreten sind, gehören das British Museum, das Metropolitan Museum of Art, das Seattle Art Museum, die Vancouver Art Gallery und das Humboldt Forum.
Yahgulanaas blickt auf eine lange Geschichte des Umweltaktivismus und politischen Engagements zurück. Viele Jahre lang war er gewählter Chief Councillor des Old Massett Village Council und Mitglied des Council of the Haida Nation.