A PHANTOM GEOGRAPHY. Cameroon and Congo.
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kostenfrei |
ab 6 Jahre |
Mechanische Arena im Foyer |
Ausgehend von einem Dachbodenfund mit Fotografien und Schriften seines Urgroßvaters begibt sich der Fotograf und Videokünstler Andréas Lang auf eine Spurensuche zu einem verschollenen Kapitel deutscher Kolonialgeschichte in Zentralafrika: einer Grenzexpedition, um das Gebiet von Französisch-Kongo in Besitz zu nehmen. Es folgten Recherchen in privaten und öffentlichen Archiven und schließlich Reisen nach Kamerun, Tschad und die Zentralafrikanische Republik. Seine Fotografien und Videos zeichnen Orte und Landschaften, in denen die Phantome der Kolonialzeit noch immer präsent sind, in einem Schwebezustand zwischen Realität und Fiktion, Vergangenheit und Gegenwart. Dem stellt er bisher unveröffentlichtes historisches Material gegenüber, das die ungeschönte Realität des Kolonialismus widerspiegelt.
„Kolonialismus und Imperialismus, die eine Grundlage für die Asymmetrien in unserer heutigen Welt bilden, haben viel mit Propaganda zu tun – und mit Argumenten, die vermeintlich positive Aspekte beschwören und Gewalt und Vertreibung, Rassismus und Sklaverei, Hungersnöte und Kolonialkriege, Ausbeutung und Naturzerstörung sowie vieles mehr lieber ausblenden. Die Fotografien in diesem Buch mahnen, dies nicht zu tun. Denn das Erbe der Imperien ist viel zu komplex für vorschnelle Antworten.“
(Zitat aus dem Vorwort des Historikers Benedikt Stuchtey)
Andréas Lang, geboren in Zweibrücken, begann seine künstlerische Arbeit in Paris, heute lebt er in Berlin und arbeitet mit Fotografie und Videoinstallation. Seine Bildzyklen befassen sich mit Landschaften und deren verborgener Geschichte. 2006–07 entstand die Serie Eclipse über historische Landschaften im Nahen Osten in Bezug zum frühen Christentum und zu den Kreuzzügen. 2011 startete er ein Projekt über Kolonialismus in Zentralafrika anhand von Recherchen zu historischem Material. 2019–2021 führten ihn Recherchereisen für das Projekt Re-Visiting Orientalism in den Kaukasus, nach Nordafrika, Zentralasien und auf die Arabische Halbinsel. Von 2018–2023 arbeitete er am Projekt Broken Memories über Geschichte und Erinnerung in der Türkei. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen.
ist verantwortliche Kuratorin für die Sammlungen West- und Südliches Afrika am Ethnologischen Museum Berlin. Von 2015 bis 2021 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Kunst Afrikas an der Freien Universität Berlin. Seit 2003 forscht und arbeitet sie in Westafrika. Ihre Forschungsschwerpunkte sind historische, moderne und zeitgenössische Kunst und visuelle Kultur aus Afrika und der Diaspora, kritische Museumsstudien und postkoloniale Theorie. Als Kuratorin ist sie maßgeblich an der Restitution der während der Zeit des deutschen Kolonialismus illegal ausgeführten Kulturgüter aus Kamerun beteiligt.
ist seit Juli 2024 wissenschaftliche Museumsassistentin in der Fortbildung im Fachreferat Afrika des Ethnologischen Museums in Berlin. Sie promoviert derzeit an der Universität Augsburg über die Neubewertung der Fang-Objekte der Lübecker Sammlung „Kulturen der Welt“, die während der deutschen Kolonialzeit vor allem durch Günther Tessmann (1884-1969) gesammelt wurden. Ihre Doktorarbeit führte sie 2020, 2021 und 2022 zu Feldforschungen im Süden Kameruns, in Äquatorialguinea und in Gabun.
unterstützt das Kuratoren-Team des Fachreferats Afrika am Ethnologischen Museum als ehrenamtliche Gastwissenschaftlerin. Als ehemalige Professorin für afrikanische Kunst an diversen amerikanischen Universitäten konzentrieren sich ihre Feldforschungen und Publikationen auf Festivals in der Cross River Region im Südosten Nigerias, deren subtiler Transformation seit der Kolonialzeit und Instrumentalisierung als Mittel zur Identitätsbehauptung in einer postkolonialen Welt. Ein Sammelband über moderne afrikanische Kunst erschien 2013 in John Wileys Blackwell Companion to Art History Serie.