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Die Bulbokjang-Zeremonie (wörtlich: „Im Inneren des Buddha verbergen“) ist eine jahrhundertealte koreanisch-buddhistische Praxis, bei der eine Skulptur durch die rituelle Einbringung geweihter Objekte (bokjang) sowie durch Rezitationen und symbolische Gesten in ein spirituell aktiviertes Kultbild verwandelt wird. Diese Handlungen sind ausschließlich initiierten Mönchen vorbehalten und tief in der buddhistischen Ritualtradition Koreas verwurzelt.

Im Zentrum der Berliner Zeremonie steht die Weihe einer Replik einer Holzfigur des Buddha Vairocana aus dem späten 9. Jahrhundert. Das Original befindet sich im Haeinsa-Tempel in Südkorea, einem bedeutenden Zentrum des koreanischen Buddhismus, UNESCO-Welterbe und Aufbewahrungsort der berühmten Tripiṭaka Koreana – einem vollständigen Kanon buddhistischer Schriften aus dem 13. Jahrhundert, der auf über 80.000 Holztafeln geschnitzt wurde und zu den herausragendsten Leistungen der Wissensbewahrung zählt.

Für die Weihe wird in der Klangwerkstatt ein ritueller Raum geschaffen, ausgestattet mit Altären und Bannern in den Farben der vier Himmelsrichtungen und des Zentrums. Unter der Leitung von Meister Gyeongam platzieren die Mönche symbolträchtige Objekte im Inneren der Skulptur und begleiten diese Handlung mit Mantras, Sūtrenrezitationen und geheimnisvollen Gesten.

Die durchführende Preservation Society of the Traditional Bulbokjang Ceremony (Bulbokjangbeop Bojonhoe) hat sich der Bewahrung, Weitergabe und internationalen Sichtbarmachung dieser einzigartigen Zeremonie verschrieben. Die Bulbokjang-Praxis wurde von der Republik Korea offiziell als Koreanisches Immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Am Vortag führt Prof. Dr. Jeong Eunwoo, Direktorin des Busan Museum, Republik Korea in die Hintergründe und Symbolik des Rituals ein und bietet Gelegenheit zur vertieften Auseinandersetzung.

Ergänzend zur Veranstaltung bietet die aktuelle Ausstellung Durch die Hölle gehen im Museum für Asiatische Kunst, 3. OG, Raum 319 faszinierende Einblicke in die buddhistische Jenseitsvorstellung Koreas anhand einer herausragenden Goryeo-zeitlichen Malerei aus dem 14. Jahrhundert. In einer konzentrierten Ein-Objekt-Präsentation wird die meisterhafte Höllendarstellung nicht nur kunsthistorisch beleuchtet, sondern durch digitale Animationen, einer Klanginstallation und eine atmosphärische Inszenierung auch sinnlich erfahrbar gemacht.

 

Die Bulbokjang-Zeremonie, Donghaksa-Tempel, Gongju, Republik Korea, 2010.
© Courtesy of the Preservation Society of the Traditional Bulbokjang Ceremony

Programm

Mittwoch, 21. Mai 2025, 18:00 Uhr
(Einlass zwischen 17:30 und 18:00 Uhr)
Vortrag:
Understanding the Dedication Materials (bokjang) found in Korean Buddhist Images von Prof. Dr. Jeong Eunwoo, Direktorin des Busan Museum, Republik Korea
(koreanisch mit konsekutiver Übersetzung ins Englische, deutschsprachiges Skript verfügbar)

Donnerstag, 22. Mai 2025, 16:00–18:00 Uhr
(Einlass zwischen 15:30 und 16:00 Uhr)
Zeremonie:
Bulbokjang-Zeremonie zur Weihe einer buddhistischen Skulptur
durchgeführt von der Preservation Society of the Traditional Bulbokjang Ceremony, vertreten durch sieben Mönche des Jogye-Ordens unter der Leitung des ehrwürdigen Meisters Gyeongam

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