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In die Lagune werfen wir das Gold, das wir aus dem Stein gewonnen, das wir mit unseren eigenen Händen geschmolzen und geschliffen haben. Das Gold, nach dem andere verzweifelt suchen, um das sie sich anbellen werden. Wir werfen es ins Wasser, damit die Träume zu uns sprechen, damit der Tag nicht ermüdet und die Pflanzen in Fülle wachsen. Damit sie uns weiterhin tragen. Wir werfen es ins Wasser, wir, die wir vermögend sind, die wir verstehen. Das wird euch schockieren. Ihr werdet euch Fragen stellen.

Schwebende Gewässer ist ein poetischer Essay, der vier Objekte aus Pflanzenfasern miteinander verbindet: Ein aus Schilf geflochtenes Todesfloß, an der falschen Stelle an Land gespült. Das goldene Muisca-Floß, welches die Legende von El Dorado heraufbeschwört. Amazonische Flöten aus Palmen, die nur von Männern gesehen werden können. Und ein dünnes Blatt Papier, das für Aufzeichnungen im Museum verwendet wird. Die kolumbianische Schriftstellerin Eliana Hernández-Pachón erkundet, wie diese Objekte aus den Sammlungen des Humboldt-Forums verschiedene Welten enthalten. Durch einen Text mit etlichen Stimmen, solo und im Chor, zeigt sie, was Pflanzen enthüllen – und was sie verbergen. Durch einen Text, in dem übermenschliche Wesen pulsieren, beschwört Pachon Welten voller Rituale und Überfluss herauf. Welten, die von Außenstehenden gestört werden. Von Fremden, die sich besonders gut mit Ausbeutung, Anhäufung und Auszehrung auskennen. Sie zeigt, wie Pflanzen Zeit und Zeremonien bewahren. Wie Pflanzen offenbaren und verbergen, teilen und heilen. Hernández-Pachón folgt den Hinweisen der Pflanzen, stellt Verbindungen zwischen unterschiedlichen Gewässern her. Die Autorin fragt sich und uns: Was bedeutet es eigentlich, zu besitzen, zu bewahren, loszulassen?

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