SoftMachine: The Return
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| 20 EUR / ermäßigt 10 EUR |
| Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer. |
| ab 12 Jahre |
| Englisch |
| Saal 2, EG |
| Gehört zu: Transkontinentale 2025 |
EUROPA-PREMIERE
SoftMachine: The Return präsentiert performative Soloerlebnisse, die jeweils die Biografie und Praxis der Künstler*innen reflektieren.
Das erste ist ein intimes Porträt von Rianto auf seiner Suche nach Liebe im Spektrum von Tanz, Geschlecht und Tradition in Indonesien.
Mit Surjit Nongmeikapam erzählt das Werk seine Reise vom Rand der Gesellschaft ins politische Zentrum, verkörpert in einem Tanz der Widerstandsfähigkeit, der über die Geschichte der ethnischen Konflikte in Manipur (Indien) hinausgeht.
Insgesamt strebt das SoftMachine-Projekt eine Rückkehr zum Körper an – um gemeinsam über Tanz und darüber hinaus nachzudenken – und verhandelt dabei sein eigenes Wissensarchiv, um relevante Dialoge über den zeitgenössischen Tanz in Asien anzuregen.
„Als Familie von Künstler*innen, als Freund*innen, als Mitstreiter*innen verspüre ich den Wunsch, unsere Tanzpraktiken über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg zu hinterfragen. Ich frage mich: Wie können wir gemeinsam alt werden, gemeinsam denken und gemeinsam spielen? Wie viele Jahrzehnte können wir in unserem künstlerischen Leben noch erleben? Als wir uns 2012 zum ersten Mal als informelles Kollektiv zusammenfanden, waren wir jung und ehrgeizig. Wir wollten uns als neue Generation von Tanzschaffenden ausdrücken. Wir strebten nach Veränderung, widersetzten uns der Norm und begrüßten radikale Andersartigkeit. Vielleicht sind wir auf unseren eigenen Wegen radikal geblieben. Und vielleicht ist es an der Zeit, uns zu versammeln und gemeinsam zu tanzen – jenseits der Erinnerungen an die Vergangenheit –, um neue Zukunftsperspektiven für die Landschaft des zeitgenössischen Tanzes in Asien zu entwerfen.“ – Choy Ka Fai
Das Projekt SoftMachine wurde ursprünglich 2012 als unabhängige Untersuchung der choreografischen Landschaft in Asien ins Leben gerufen, mit einem Schwerpunkt auf der Ökologie unabhängiger Tanzschaffender, als Reaktion auf den anhaltenden Exotismus in der kulturellen Produktion des zeitgenössischen Tanzes. Es gipfelte in der Originalproduktion von SoftMachine, die im Auftrag des da:ns-Festivals 2015 in der Esplanade aufgeführt wurde. Anschließend ging das Projekt auf Tournee und wurde bis zum Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 in mehr als 60 Vorstellungen international aufgeführt.
Beteiligte
Konzept, visuelles Design, Regie, Dokumentation: Choy Ka Fai (Singapur/Deutschland)
In Zusammenarbeit mit: Rianto (Indonesien), Surjit Nongmeikapam (Indien)
3D-Design und Programmierung: Lisa Kaschubat
Szenografie, Lichtdesign und Technische Leitung: Ray Tseng
Musik und Sounddesign: Zihan, Mo’ong Santoso Pribadi, Nova Ruth, Chaoba Thiyam
Inspizienz: Ng Hui Ling
Projektmanagement: CIRCUS PROJECTS
Tour Manager: Tammo Walter
Unterstützung der Residenz: Studio Plesungan (Indonesien, Melati Suryodarmo), Dance Nucleus (Singapur, Daniel Kok)
Im Auftrag von Esplanade – Theatres on the Bay und mit Weltpremiere in Singapur wurde diese Produktion im September 2025 Rahmen von da:ns focus – Connect Asia Now (CAN) präsentiert, einem Wochenende, das zeitgenössische Tanzwerke von und in Zusammenarbeit mit asiatischen Künstlern in den Mittelpunkt stellt, wobei der Schwerpunkt auf den unterschiedlichen Stimmen und kreativen Impulsen aus der Region liegt.
Choy Ka Fai ist ein in Berlin lebender singapurischer Künstler. Seine multidisziplinäre Kunstpraxis befindet sich an der Schnittstelle von Tanz, Medienkunst und Performance. Durch Forschungsreisen, pseudowissenschaftliche Experimente und dokumentarische Performances eignet sich Ka Fai Technologien und Narrative an, um Zukunftsvisionen für den menschlichen Körper zu entwerfen.
Im Jahr 2019 begann Ka Fai mit der Arbeit an der Serie CosmicWander, die sich mit der schamanischen Tanzkultur in Asien befasst. CosmicWander brachte eine Reihe von Performances, Ausstellungen und VR-Arbeiten hervor. Die Premiere fand 2021 mit einer Einzelausstellung im Singapore Art Museum statt, gefolgt von einer VR-Erfahrung namens Blue Sky Academy im tanzhaus nrw in Düsseldorf. und Vorstellungen im Hebbel am Ufer (HAU) In Berlin wurden die Performances von Postcolonial Spirits 2021 beim Tanz Im August Festival uraufgeführt und Yishun Is Burning wurde 2022 bei der Tanzplattform Deutschland im HAU präsentiert. 2024 zeigte er dort sein Video-Game The Third Prince.
Ka Fais Projekte wurden in bedeutenden Institutionen weltweit präsentiert, darunter Sadler’s Wells (London), ImPulsTanz Festival (Wien) und Kyoto Experiment (Japan). Er war Residenzkünstler am tanzhaus nrw in Düsseldorf (2017–2019) und im Künstlerhaus Bethanien in Berlin (2014–2015). Ka Fai schloss sein Studium am Royal College of Art in London mit einem M.A. in Design Interaction ab.
Rianto ist ein Meister des Lengger Lanang, einem Tanz, der Geschlecht, Körper und Konstruktion durch einen Mann ausdrückt, der als Frau auftritt. Er wurde 1981 im Dorf Kaliori in Banyumas, Indonesien, geboren und erhielt schon in jungen Jahren eine Ausbildung in klassischem javanischem Tanz und zentraljavanischem Volkstanz. Seit 2003 lebt Rianto zwischen Indonesien und Tokio, wo er die Dewandaru Dance Company gründete, um die javanische Tanzkunst in Japan bekannt zu machen. Er hat mit einer Reihe internationaler Choreografen, Performance-Künstlern und Kompanien zusammengearbeitet.
Anfang 2017 schloss sich Rianto der Kompanie von Akram Khan an, um Akrams Rolle in der feministischen Neuinterpretation des Mahabharata, Until The Lions, zu übernehmen, mit der er 2017 auf Tournee ging. Rianto’s hochgelobtes Solo-Werk SoftMachine: Rianto unter der Regie von Choy Ka Fai wird weiterhin in ganz Europa und im asiatisch-pazifischen Raum aufgeführt. Seit 2020 setzt sich Rianto für die Erhaltung des Tanzes ein, indem er Rumah Lengger gegründet hat, ein Zentrum in Banyumas, das junge Tänzer in diesem Stil ausbildet, und indem er mit dem Victorian College of the Arts (VCA) zusammenarbeitet, um den Tanz mit Hilfe von Motion-Capture-Technologie zu dokumentieren.
Im Humboldt Forum ist Rianto dauerhaft im Raum 310 in einem Tanzfilm zu sehen. 2022 trat er mit seiner Performance Medium zur Eröffnung des Ostflügels auf.
Surjit Nongmeikapam ist ein in Imphal ansässiger Choreograf und Tänzer. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter der Nachom Arts Foundation. Der in Manipur geborene Nongmeikapam hat einen Bachelor-Abschluss in Choreografie und arbeitete als zeitgenössischer und traditioneller Tänzer mit der Natya Stem Dance Kampni und Natya Maya in Bengaluru zusammen. Er ist ausgebildet in Kathak, Kalaripayattu, Manipuri-Tanz, zeitgenössischem Tanz und Thang-Ta, einer Form der Kampfkunst. Zu seinen bemerkenswerten Werken gehört OneVoice, ein Solo-Stück, das 2013 beim Zürcher Theater Spektakel in Zürich gezeigt wurde. Surjit ist auch Mitbegründer von Arts and Imphal, einem aufstrebenden internationalen Festival für zeitgenössische Kunst in Imphal, Manipur. Von 2009 bis 2013 war Surjit außerdem als Tanztherapeut bei H2H, Human to Humane, in Imphal tätig. Er hat mehrere Workshops zur Sensibilisierung und zum Tanz für Traumapatienten in Manipur gegeben.
Surjit hat an großen Tanzfestivals in der Schweiz, Frankreich, Singapur, Belgien, Japan, den USA, Deutschland, Spanien, Portugal, Großbritannien und anderen Ländern teilgenommen und dort Tourneen absolviert. Er ist einer der wenigen Tänzer und Choreografen in Manipur, die sich mit zeitgenössischen Tanzformen beschäftigen und deren Entwicklung über die traditionelle konservative Kultur Manipurs hinaus fördern wollen. Er ist auch ein preisgekrönter Choreograf: Nerves gewann 2014 den PECDA und Folktale 2016.