Vergangene Termine
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('DD') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('MMM') }}
{{ time.start_TS | TS2dateFormat('YYYY') }}

Erinnerung rekonstruieren – arbeiten am kollaborativen Archiv

Historische Fotos und Tonaufnahmen sind nicht nur wichtige Zeitdokumente vergangener Epochen – sie sind auch Träger kollektiver Traumata und Emotionen. In sie sind Gewalterfahrungen genau eingeschrieben wie Momente des Wiederstands und des Empowerments.

Die kamerunische Autorin und Filmemacherin Augustine Moukodi und die Kuratorin am Ethnologischen Museum Regina Knapp sprechen in diesem Gästezimmer über Wege, wie audio-visuelle Dokumente kontextualisiert und neu interpretiert werden können, ohne ihren schmerzlichen Charakter zu verleugnen.

Im Falle Kameruns haben die deutsche Kolonialzeit und die damit verbundenen Gräueltaten unauslöschliche Spuren im kollektiven Gedächtnis hinterlassen: Zahlreiche Fotos und Tonaufnahmen, die während der deutschen Kolonialzeit in Kamerun entstanden sind, sind physische Dokumente dieser Zeit. Sie sind in den Sammlungen des Ethnologischen Museums Berlin archiviert.

Projekt-Statement

„Unsere Absicht ist es, unser Gedächtnis zu rekonstruieren.

Unser Ziel ist es, mit einem künstlerischen Ansatz eine Ausstellung mit ausgewählten audiovisuellen Archivalien im Hörraum und die Kamerun-Ausstellung im Humboldt Forum zu konzipieren.

Unsere Hoffnung ist es, eine neue Perspektive auf die schmerzhaften Ereignisse des Kolonialismus zu eröffnen, ohne dabei den ernsten Charakter der Ausstellung zu vernachlässigen und den Schmerz der Menschen zu respektieren, die diese Härte erlebt haben.

Kurzbiografien

Augustine Moukodi ist eine kamerunische Autorin, Produzentin und unabhängige Forscherin im Bereich der kolonialen und postkolonialen Geschichte. Nach ihrem Management- und Verwaltungsstudium ist Augustine Moukodi in die Welt der audiovisuellen Produktion eingetreten, um sensible soziale Themen zu behandeln und ihre Forschung voranzutreiben. Sie ist Präsidentin der Produktionsfirmen Zili Jungle Studios und Racines Mboa, wo sie seit 2012 historische und kulturelle Filmprojekte produziert und Regie führt.

Zu ihrer Karriere gehört auch die Produktion der Kinderfernsehserie „Game Over Show“, die von 2012 bis 2014 in der zentralafrikanischen Subregion ausgestrahlt wurde. Im Jahr 2016 führte ihre gemeinsame Recherche zum deutsch-kamerunischen Vertrag zur Produktion der kamerunischen historischen TV-Serie „Our Wishes“ unter der Regie von Jean Pierre Bekolo. Im Jahr 2017 stellte sie diese Serie im Leopold Museum im Rahmen des Vienna International Festival aus.

Portrait von Tina Moukodi
© Vivian Anogo/ studio9douala, Foto: Seth Rahman

Regina Knapp ist Kuratorin für visuelle Anthropologie am Ethnologischen Museum & Museum für Asiatische Kunst Berlin. Sie arbeitet mit den Foto- und Filmsammlungen in den Archiven des Museums, organisiert Filmvorführungen und Festivals und ist selbst Anthropologin und Filmemacherin mit umfangreicher Forschungs- und Filmerfahrung, insbesondere im Südpazifik. Ihr regionales Hauptinteresse gilt Papua-Neuguinea, dem Land ihrer Geburt und frühen Kindheit.

Gina Knapp
© Gina Knapp
Bleiben Sie auf dem Laufenden!
Abonnieren Sie unseren Newsletter.