MY BODY, MY ARCHIVE
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| 20 EUR / ermäßigt 10 EUR |
| Bitte buchen Sie Ihr Ticket vorab online oder an der Kasse im Foyer. |
| ab 12 Jahre |
| Englisch |
| Saal 2, EG |
| Gehört zu: Transkontinentale 2025 |
DEUTSCHLAND-PREMIERE
In unseren Bewegungen, unserem Atem und unserer Stimme tragen wir die schwer fassbaren und geheimnisvollen Spuren unserer Herkunft.
In seiner Arbeit My Body, My Archive taucht der kongolesische Choreograf und Tänzer Faustin Linyekula tief in seinen eigenen Körper ein, der ihm als greifbares Archiv seines Landes und seiner Vorfahren dient.
Schon mit Banataba (2018) schuf Linyekula ein Ritual für seine Vorfahren und übernahm im Rahmen des Kunstenfestivaldesarts (Brüssel) das damals in Renovierung befindliche Königliche Museum für Zentralafrika in Tervuren. Nun setzt er seine Suche nach einem von der Geschichte zerstörten Familienarchiv fort, dessen Fragmente zwischen seinem Körper und dem Kongo verstreut sind. Für diese Performance begibt er sich auf eine Reise durch sein eigenes künstlerisches Werk und seine Familiengeschichte und konzentriert sich dabei auf das, was in der Genealogie seiner Familie oft fehlte: die Geschichten der Frauen. Er zollt ihnen Respekt und ruft sie mit einer Reihe von Holzstatuen in Erinnerung, die von Gbaga, einem Bildhauer aus Lengola, in Auftrag gegeben wurden.
Begleitet wird er von Heru Shabaka-Ra vom Sun Ra Arkestra auf der Trompete.
In diesem bewegenden Dialog erzählen mütterliche Vorfahren von der Vergangenheit im Land der Lengola (eine Kultur und Sprache in der Demokratischen Kongo) während Faustin Linyekula ihre Präsenz in seinem heutigen Leben tanzt.
„Es ist nun schon über 20 Jahre her, seit ich begonnen habe, meine Geschichten auf die Bühnen dieser Welt zu bringen. Heute verspüre ich das Bedürfnis, inne zu halten und dieses Archiv persönlicher Kreationen erneut zu betrachten, es zu hinterfragen. Welche Teile meines Körpers habe ich in jedes dieser Stücke eingebracht? Und vor allem: Welche Spuren haben diese Stücke in meinem Körper und meinen Gesten hinterlassen?“ (Faustin Linyekula)
Beteiligte
Choreografie und Tanz: Faustin Linyekula
Trompete: Heru Shabaka-Ra
Skulpturen: Gbaga
Sounddesign und Video: Franck Moka
Kostümdesign: Aldina Jesus
Dramaturgie im Dialog mit: Eric Vautrin
Dramaturgieassistenz: Dorcas Mulamba
Mitarbeit Lichtdesign: Christophe Glanzmann
Zusätzliche Musik: Jamos (Percussion), Passero (Percussion), Mobeti (Percussion), Joachim Montessuis (Nierica)
Produktion: Studios Kabako / Isaac Yenga
Koproduktion: Chaillot – Théâtre National de la danse, Théâtre Vidy-Lausanne
Mit Unterstützung von: Arts and Humanities Division, New York University Abu Dhabi
Besonderer Dank gilt Catherine Wood und der Tate Modern, London
Der Tänzer und Choreograf Faustin Linyekula wurde in Ubundu, Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) geboren und lebt und arbeitet in Kisangani im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Nach einem Theater- und Literaturstudium in Kisangani zog er 1993 nach Nairobi und gründete 1997 gemeinsam mit Opiyo Okach die Gàara Company, Kenias erste Gruppe für zeitgenössischen Tanz. Im Juni 2001 und wieder zurück im Kongo schuf er in Kinshasa die Studios Kabako, einen Raum für Tanz und visuelles Theater, das Trainingsprogramme anbietet sowie Forschung und Produktionen unterstützt. In seinen Arbeiten befasst sich Faustin Linyekula mit den Folgen von Jahrzehnten der Kriege, des Terrors, der Angst und des wirtschaftlichen Zusammenbruchs für sich selbst, seine Familie und Freunde. Faustin Linyekula lehrt regelmäßig in Afrika, Europa und den Vereinigten Staaten. Für die Studios Kabako hat er zahlreiche Stücke erarbeitet, daruntermore more … future (2009), Pour en finir avec Bérénice (2010), Le Cargo (2011), Stronghold (2012), Drums and Digging (2013), Statue of Loss (2014), The Dialogue Series: IV. Moya (2014), Banataba (2017), Not Another Diva (2018), Congo (2019). Mit Congo war er 2019 auch am Hebbel am Ufer (HAU) zu sehen.