Die ostasiatische Studiensammlung

Kunst aus Ton

Die dichte Präsentation der Keramiken der ostasiatischen Studiensammlung ermöglicht es, eine Vielzahl von Objekten ans Licht zu holen, die ansonsten im Museumsdepot Forscher*innen vorbehalten bliebe. Zudem bietet sie die Möglichkeit, kunsthistorische Vergleiche anzustellen und kulturgeschichtliche Zusammenhänge aufzuzeigen.

Die Geschichte der Keramik reicht weit zurück, sie war bereits vor mehreren tausend Jahren in verschiedenen jungsteinzeitlichen Kulturen Chinas verbreitet. Keramiken wurden im täglichen Leben benutzt, dienten der Ausschmückung von Wohnräumen und auch als Grabbeigabe. Schon früh jedoch entwickelte sich in China auch ihre ästhetische Wertschätzung, dies förderte die Entwicklung des Materials, der technischen Raffinesse und Stilvielfalt der Erzeugnisse. Das seit dem 14. Jahrhundert in Jingdezhen in Massenproduktion hergestellte, weltweit erste echte Porzellan wurde zum wichtigen Handelsgut und globalen Übermittler ostasiatischer Kultur und künstlerischer Genialität.

Vor allem florierte das Porzellan mit kobaltblauer Unterglasurmalerei, seine Beliebtheit trug entscheidend zur Entwicklung des europäischen Porzellans bei. Besonders in den Niederlanden hatte das chinesische Blau-Weiß-Porzellan großen Einfluss auf die dortige Keramikproduktion, wie etwa eine chinesische Schüssel aus dem 17. und eine in Delft im 18. Jahrhundert entstandene Schüssel verdeutlichen. Beide zeigen fahnenähnliche Felder an den Rändern mit ornamentalen und figürlichen Darstellungen. Der Dekor mit Elefant und zwei Mönchen der chinesischen Kraak-Schüssel, wurde in dem Delfter Stück durch einen Löwen vor einem Tempel ersetzt.

Hier finde ich dieses Must See!

Raum 319 – Kunst aus China und Korea, Studiensammlungen