Bilder von Behinderung
Mo, 17. März – So, 30. März 2025
ab 14 Jahre |
Deutsch |
Humboldt Labor, 1. OG |
Öffnungszeiten Mo, Mi, Do, Fr, Sa, So: 10:30 – 18:30 Uhr Di: geschlossen |
„Die Figurationen der Behinderung sind aus Anstalten, Heimen und Hospitälern ausgezogen, um sich in Galerien, Museen und in der Öffentlichkeit niederzulassen.“
Diese Worte des amerikanischen Kulturwissenschaftlers Tobin Siebers klingen auf widersprüchliche Weise bereits in der ein Jahrhundert zuvor erstellten Sammlung von Hans Würtz (1875-1958) an. Inmitten der politischen Wirren und kulturellen Produktivität der Weimarer Republik trug der damalige Erziehungsdirektor des Oskar-Helene-Heims in Berlin die wohl umfangreichste Bilder- und Kunstsammlung von Darstellungen behinderter Menschen zusammen.
Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts wurde die im Prager Exil archivierte Sammlung digitalisiert und erschlossen. Die Ausstellung im Humboldt Labor gibt einen Einblick in diese außergewöhnliche Sammlung, die schon bei ihrer Entstehung vornehmlich – aber nicht ausschließlich – aus Reproduktionen bestand. Ohne die kritikwürdigen Konzepte zu übergehen, die der Sammler zu Behinderung entwickelte, zeigt die Ausstellung ausgewählte Bilder und Statuetten und präsentiert sie in neuen Zusammenhängen.
Die Intervention befindet sich im Seminarraum der Humboldt-Universität zu Berlin, hinter der Ausstellung „Nach der Natur“ im 1. OG des Humboldt Forums.
Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 19. März 2025
11:00 Uhr: Begrüßung und Einführung (Dr. Sebastian Pampuch, Prof. Dr. Oliver Musenberg, Prof. Dr. Simon Mckeown)
11:30 Uhr: „Wir sehen, was wir denken“ (Udo Sierck, Bibliothekar, Dozent und Publizist)
12:00 Uhr: Impuls (Dr. Inga Scharf da Silva, Künstlerin und Kulturanthropologin)
In Anwesenheit des Künstlers Tim Petersen (Thikwa Werkstatt)
Eine Ausstellung des Instituts für Rehabilitationswissenschaften, Lehrstuhl Prof. Dr. Oliver Musenberg unter Mitarbeit von Dr. Sebastian Pampuch, in Kooperation mit Prof. Dr. Simon McKeown von der Teesside-University in Middlesbrough, England, sowie der Medizinischen Nationalbibliothek und des Jedlička Instituts in Prag, Tschechische Republik.
Die Ausstellung ist Teil des internationalen Forschungsprojekts „Bilder und Imaginationen von ‚Schädigung‘ und Behinderung in der „Hans-Würtz-Sammlung“ (2021-2025), finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und den britischen Arts and Humanities Research Council. Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Musenberg (Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Simon McKeown (Teesside-University, Großbritannien).