Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück
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| kostenfrei |
| ab 14 Jahre |
| Mechanische Arena im Foyer |
| Gehört zu: Verbergen oder Erzählen? |
Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, 2023) ist ein Roman, der die Ambiguität der Lebenswelt der Kinder der Wende beleuchtet – und die verstrickten familiären Dynamiken, aus denen sich scheinbar grundlose Gewalt in den intimsten Beziehungen von Vater, Mutter, Tochter und Sohn fortschreibt. Schonungslos und erschütternd wirken jene Situationen, die für uns erst existieren, weil die Autorin Anne Rabe den Mut hatte, dem Ungesagten ihrer eigenen Kindheit nachzuspüren.
Geboren in der DDR, aufgewachsen im wiedervereinigten Deutschland: Als die Mauer fällt, ist Stine drei Jahre alt. Doch ihre Familie bleibt verhaftet in einem System, dessen Wahrheiten und Selbstbilder weiterwirken. Mit bestechender Klarheit erzählt Anne Rabe von einer Generation, deren Herkunft zugleich prägend und ungreifbar ist.
Stine wächst Mitte der 80er Jahre an der ostdeutschen Ostsee auf. Zu jung, um den Systemwechsel zu begreifen, aber alt genug, um die ideologischen Spuren ihrer Familie zu tragen. Während die Verwandten die untergegangene Welt in Schweigen hüllen, brechen in Stine Fragen auf, die nicht länger zu verdrängen sind. Rabe zeichnet ein hellsichtiges, aufwühlendes Bild der Verwundungen einer Generation zwischen Diktatur und Demokratie – und fragt nach den Ursprüngen von Rassismus und Gewalt.
In diesem Gespräch mit Boussa Thiam spricht Anne Rabe über das lange Nachwirken von Verschweigen, über das traumatische Erbe vom Zweiten Weltkrieg bis in die DDR-Zeit – und darüber, wie diese Geschichten bis heute fortleben
Anne Rabe (1. April 1986 in Wismar) ist eine deutsche Dramatikerin, Lyrikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Einem breiteren Publikum wurde sie mit ihrem 2023 erschienenen Romandebüt Die Möglichkeit von Glück bekannt, das auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand.
Im Jahr 2025 veröffentlichte sie das Essaybuch Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral, in dem sie für eine erneuerte gesellschaftliche Verständigung über moralische Grundwerte plädiert.
In Berlin geboren mit senegalesischen Wurzeln, begann Boussa Thiam ihre künstlerische Laufbahn im Ballett und Theater, später auch in Musik (Klavier und Gesang). Nach dem Volontariat bei einem Jugendradiosender, das 2011 für den Grimme-Preis nominiert wurde, arbeitete sie ab 2012 beim Hessischen Rundfunk. Seit 2018 moderiert sie bei Cosmo_ARD und seit 2020 beim Deutschlandfunk Kultur. Sie steht zudem regelmäßig als Moderatorin für gesellschaftspolitische und kulturelle Veranstaltungen auf der Bühne. Ihre Schwerpunkte sind Diversität, Feminismus und Familienpolitik.