Taufrisch
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| kostenfrei mit Humboldt Forum Ticket |
| Für den Besuch des zweiten Teils ist ein Humboldt Forum Ticket erforderlich, mit dem Sie vorher und hinterher auch alle Ausstellungen im Haus besuchen können. Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr frei, übliche Ermässigungen. Tickets online oder an den Kassen im Foyer. |
| Bitte geben Sie vor dem Konzert Mäntel und große Taschen an der Garderobe oder den Schließfächern ab. Die Zahl der Sitzplätze ist begrenzt, dazu kommen Stehplätze. Bei Überfüllung müssen wir den Zugang zeitweise schließen. |
| Dauer: 60 min |
| Deutsch, Keine Sprachkenntnisse erforderlich |
| Für Menschen mit Sehbehinderung |
| Treppenhalle, 3. OG |
| Teil von: Mikrokonzerte des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin |
Hans Kössler
Sextett für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli f-Moll
- Adagio non troppo – Allegro
- Scherzo (Allegro ma non troppo)
Sofia Gubaidulina
Fünf Etüden für Harfe, Kontrabass und Schlagzeug
Für das erste Mikrokonzert der Saison 2025/26 kommen gleich neun Musiker*innen ins Humboldt Forum, die meisten davon Stipendiat*innen der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
In Waldeck im Fichtelgebirge wurde am 1. Januar 1853 der Komponist Hans Kössler geboren. Nach seiner Ausbildung in München und Dresden verbrachte er 43 Berufsjahre als Hochschullehrer in Budapest, wo er u.a. Zoltán Kodály, Béla Bartók, Emmerich Kálmán, Ernst von Dohnányi und Leó Weiner in Komposition unterrichtete. Darum kennen ihn manche auch als ungarischen Musiker namens János Koessler. Unter den etwa 130 eigenen Kompositionen Kösslers stellt das Streichsextett wegen seiner herausragenden Qualität einen Überraschungsfund dar. 1902 erschienen, steht es den viel bekannteren Geschwistern aus der Feder von Johannes Brahms in keiner Weise nach.
Am 13. März 2025 starb die russisch genannte Komponistin Sofia Gubaidulina, sie wurde 93 Jahre alt. Die von der Grand Dame der zeitgenössischen Musik zeitlebens in Anspruch genommene künstlerische Unabhängigkeit zeichnet bereits die Fünf Etüden für Harfe, Kontrabass und Schlagzeug aus. Sie wurden uraufgeführt „von befreundeten Musikern im März 1966 im Moskauer Musikalischen Jugend-Klub, sowjetische Off-Szene sozusagen. Frappierend ist bei diesen fünf kurzen Charakterstücken, wie individuell, frei von Stilnormen, kontrastreich und vielgestaltig sie sind. Selbst die Grenzen zu Jazz und Folklore sind fließend. … Nach über einem halben Jahrhundert wirkt diese Musik noch immer taufrisch und zeitlos.“ (Eckhard Weber)
Beteiligte
Bohun Seo *
Violine
Seogyun Noh *
Violine
Gernot Adrion
Viola
Livia Paté *
Viola
Danbin Lee *
Violoncello
Ji Woo Yoon *
Violoncello
Maud Edenwald
Harfe
Jannis Lichtenfels*
Schlagzeug
Yuen Kiu Marco Yeung *
Kontrabass
* Stipendiat*innen der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin
Jan Linders (Humboldt Forum), Moderation
Gernot Adrion ist seit 1996 stellvertretender Solobratscher im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Er studierte bis 1995 am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg bei Hans Kohlhase und war Preisträger verschiedener Wettbewerbe, so des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert, des IHK-Wettbewerbs, des Dr.-Drexel-Wettbewerbs in Nürnberg und des Deutschen Konservatoriumswettbewerbs in Darmstadt.
Neben seiner pädagogischen Tätigkeit als Mentor der Orchesterakademie des RSB gilt der Kammermusik seine besondere Liebe. Dabei verbindet ihn seit 2006 eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Susanne Herzog und Hans-Jakob Eschenburg im Gideon-Klein-Trio sowie seit 2012 im Duo mit der Pianistin Yuki Inagawa.
Gernot Adrion spielt eine Bratsche von Petrus Gaggini.
Bohun Seo wurde in Südkorea geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln mit Ye-eun Choi und absolvierte 2025 sein Masterstudium. Von 2024 bis 2025 war er als Praktikant am Staatstheater Darmstadt beschäftigt. Als Solist spielte Bohun Seo 2024 mit dem Orchester der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Derzeit studiert er an der Folkwang Universität der Künste Essen mit Alissa Margulis. Seit November 2025 ist er Akademist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Maud Edenwald ist seit November 2015 Solo-Harfenistin des RSB. 1991 in Versailles, Frankreich geboren, fing ihre Harfenausbildung mit sechs Jahren in Bonn bei Frau Straub-Acoulon an. Sie studierte zunächst in Versailles am Conservatoire de Région bei Annie Challan. 2004 kam sie nach Berlin und studierte vier Jahre lang bei Ronith Mues, bevor sie 2008 ein Studium als Jungstudentin in der Klasse von Maria Graf und Gesine Dreyer an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ begann. Anschließend folgten von 2009 bis 2015 ein Bachelor- sowie ein Masterstudium. Zusätzlich nahm sie an Meisterkursen teil, u.a. mit Jana Bouskova, Isabelle Moretti, Marie-Pierre Langlamet und Christine Icart.
Orchestererfahrung sammelte sie als Mitglied des Bundesjugendorchesters sowie der Jungen Deutschen Philharmonie. Von 2012 bis 2013 war sie Solo-Harfenistin bei der Neubrandenburger Philharmonie, danach Akademistin an der Deutschen Oper Berlin. Anschließend spielte sie als Solo-Harfenistin beim Beethoven Orchester Bonn.
2011 wurde ihr und dem RSB-Solobratscher Alejandro Regueira Caumel von der Jury einstimmig der 1. Preis beim Wettbewerb für Kammermusik mit Harfe in Madrid in der Kategorie Jugend verliehen. 2014 gewannen sie dort den 1. Preis in der Kategorie Erwachsene.
Die 2003 geborene koreanische Cellistin Danbin Lee gilt als eine der vielversprechendsten jungen Musikerinnen ihrer Generation. Sie wird für ihren ausdrucksvollen Ton, ihre musikalische Reife und ihre feine künstlerische Sensibilität geschätzt. Derzeit studiert sie Master of Music im Fach Violoncello an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Professor Troels Svane.
Im Jahr 2025 wurde Lee als Fellow und Solo-Cellistin des Aspen Conducting Academy Orchestra beim Aspen Music Festival and School (USA) ausgewählt. Ihre Teilnahme in Aspen markierte einen wichtigen Meilenstein in ihrer internationalen Laufbahn und zeigte ihr außergewöhnliches Talent sowohl als Solistin als auch als Orchestermusikerin.
Sie ist Preisträgerin bedeutender internationaler Wettbewerbe, darunter der 1. Preis beim 8. Internationalen Dotzauer-Wettbewerb für junge Cellisten (2022), der 1. Preis beim Antonio Janigro International Cello Competition (Junior Division) sowie der 1. Preis beim David Popper International Cello Competition.
Als Solistin trat Lee mit Orchestern in Europa und Asien auf, darunter dem Torrevieja Symphony Orchestra (Spanien) und dem Dresdner Universitäts-Sinfonieorchester (Deutschland), und interpretierte Werke von Tschaikowski, Schostakowitsch, Boccherini und Haydn. Ihre Solorezitals wurden unter anderem beim Hanns Eisler Kammer Musik Festival in Berlin, in der Kumho Art Hall und in der Elim Art Hall in Seoul präsentiert.
Als engagierte Kammermusikerin trat sie bei Festivals wie Music in PyeongChang und dem Mostly Cello Festival mit Jens Peter Maintz auf. Seit 2024 ist sie Mitglied des Arts Council Korea (ARKO) in Europe Ensemble und konzertiert an bedeutenden Orten wie dem Stiftung Mozarteum Wiener Saal in Salzburg.
Ihre musikalische Entwicklung wurde durch Meisterkurse bei weltbekannten Cellisten geprägt, darunter Wolfgang Emanuel Schmidt, Wen-Sinn Yang, Danjulo Ishizaka, Jens Peter Maintz, Tsuyoshi Tsutsumi und Miklós Perényi. Besonders prägend waren ihre aktiven Teilnahmen an der Kronberg Academy Cello Masterclasses und dem Kronberg Festival sowie an der Cello Akademie Rutesheim (Deutschland), wo sie ihre künstlerische Ausdruckskraft weiter vertiefte.
Mit einer Verbindung aus lyrischer Sensibilität und intellektueller Präzision erweitert Danbin Lee kontinuierlich ihre künstlerischen Horizonte in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten und repräsentiert eine neue Generation von Cellistinnen, die Musik als universelle Sprache mit der Welt teilen.
Jannis Lichtenfels wurde 1999 in Heidelberg geboren. Mit sechs Jahren erhielt er seinen ersten
Schlagzeugunterricht an der städtischen Musikschule Mosbach bei Wessela-Kostowa-Giesecke. Nach dem
Abitur begann er 2018 sein Bachelorstudium an der Hochschule für Musik Saar Saarbrücken bei Prof.
Thomas Keemss, Matthias Weißenauer und Martin Hennecke. Während dieser Zeit konnte er zunächst als
Praktikant beim Philharmonischen Orchester der Stadt Trier Erfahrung sammeln, bevor er dort in der
darauffolgenden Spielzeit 2021/22 im Zeitvertrag als Schlagzeuger und Pauker tätig war. Ergänzende
Erfahrungen sammelte er auch durch Meisterkurse u.a. bei Franz Lang, Guido Marggrander und Jochen
Schorer.
Nach Abschluss des Bachelorstudiums in Saarbrücken gewann er Ende 2023 das Probespiel für die
Schlagzeug-Akademie bei den Düsseldorfer Symphonikern, wo er bis August 2025 als Akademist tätig war.
Kurz nach Beginn der dortigen Akademiezeit setzte er parallel dazu sein Studium im Master an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf bei Prof. Peter Stracke fort. Seit Beginn der Saison 2025/26 ist Jannis
Lichtenfels Akademist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Die Violinistin Seogyun Noh wurde in Südkorea geboren und studierte Violine an der Korea National University of Arts, wo sie sowohl den Bachelor- als auch den Masterabschluss erwarb. Anschließend war sie Mitglied des Akademie-Programms des KBS-Sinfonieorchesters in Seoul. Derzeit setzt sie ihr Studium im Master of Music an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in der Klasse von Prof. Yeeun Choi fort. Sie ist Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und seit Oktober 2025 Akademistin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Die Geigerin Livia Paté wurde 2002 in Berlin geboren. Ihre musikalische Laufbahn begann sie im Jahr 2006 mit Geigenunterricht bei Yoko Hoshino. 2012 wurde sie Schülerin des C.P.E. Bach-Gymnasiums und Jungstudentin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, wo sie bei Professor Kittel studierte. 2015 wechselte sie zur Bratsche und setzte ihr Studium bei Professorin Ditte Leser fort. Im selben Jahr wurde sie Mitglied der Deutschen Streicherphilharmonie und trat 2016 der Internationalen Musikakademie Berlin bei.
Ab 2021 studierte Livia Paté bei Professorin Pauline Sachse, zunächst in Lübeck. 2024 folgte sie ihr an die Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Parallel dazu wurde sie 2024 Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und absolvierte ein Erasmus-Semester am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris bei Professor David Gaillard (2024/2025).
Ihr künstlerisches Schaffen umfasst solistische, kammermusikalische und orchestrale Auftritte. Zu den Höhepunkten zählen Solokonzerte im Rahmen der Internationalen Musikakademie im Konzerthaus Berlin (2017), ein Klavierquartett-Konzert in der Konzertreihe Preludes Concerts (2019), solistische Auftritte an der Deutschen Oper Berlin und im Roten Rathaus zur Eröffnung des Musikschulkongresses mit Klaus Lederer (2019) sowie ein Konzert mit dem Orchester des Julius-Stern-Instituts unter der Leitung von Christoph Eschenbach (2019). Weitere bedeutende Stationen waren der Kammermusikkurs Making Music Together an der Kronberg Academy (2020), diverse Kammermusikauftritte mit Quartettunterricht bei Professor Heime Müller (2022), eine Meisterklasse mit anschließendem Solokonzert mit Orchester in Bad Elster (2023) sowie die Teilnahme am Schleswig-Holstein Musik Festival (2024).
Livia Paté wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter ein Stipendium der Internationalen Musikakademie Berlin (2017), eine Förderung durch die Ad Infinitum Foundation (2022), der Nachwuchspreis der Chursächsischen Philharmonie (2023) sowie ein Stipendium für soziales Engagement mit 14 Quartettkonzerten im Rahmen von Musethica (2024).
Yuen Kiu Marco Yeung wurde 2002 in Hongkong geboren und erhielt dort im Alter von sechs Jahren seinen ersten Kontrabassunterricht. Nach Gymnasium begann er 2021 sein Bachelorstudium bei Prof. Peter Kubina in Liszt Academy of Music Budapest und 2022 hat er zu der Klasse von Prof. Frithjof-Martin Grabner an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig gewechselt. Seit 2025 setzt er sein Masterstudium bei Prof. Michail-Pavlos Semsis an der Hochschule für Musik Nürnberg fort. Weitere Impulse erhielt er auf Meisterkursen u.a. von Matthew McDonald, Dorin Marc und Dominik Wagner. Seit November 2024 ist er Teil der Orchesterakademie des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Ji Woo Yoon ist eine koreanisch-australische Cellistin, die nach Abschluss ihres Bachelorstudiums an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Tilmann Wick und Paolo Bonomini derzeit an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Konstantin Heidrich studiert.
Zu ihren zahlreichen Wettbewerbserfolgen im Ausland zählen: Gewinnerin der Kategorie Streicher beim Valsesia Juniores Musica Wettbewerb 2020 (Italien), 1. Preis beim Melbourne Youth Orchestra Virtuosity Competition und ein Sonderpreis beim J.S. Bach and Great Romantics Competition, beide veranstaltet vom Melbourne Recital Centre.
Sie war Preisträgerin des Cello-Probespiels der Tiroler Festspielhaus Erl Akademie 2023. Sie war Praktikantin bei der NDR Radiophilharmonie Hannover und hatte einen Zeitvertrag als Vorspielerin beim Göttinger Sinfonieorchester.
Ji Woo liebt die Interaktion mit anderen Musikern, die die gleiche Leidenschaft haben, und findet es aufregend, ihre eigenen Ideen und Interpretationen mit anderen Künstlern und dem Publikum zu teilen, wenn sie auf der Bühne steht.
Die Mikrokonzerte sind Teil einer Reihe von Konzerten, bei denen Musiker*innen des RSB sich in den Dialog mit dem Ort und den Ausstellungen begeben. Das Humboldt Forum und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin veranstalten die Mikrokonzerte gemeinsam seit der 100. Jubiläumsspielzeit 2023/24.