Christopher Clark: Frühling der Revolution
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5 EUR / ermäßigt 2,50 EUR |
Dauer: 105 min |
ab 12 Jahre |
Deutsch |
Saal 1, EG |
In der Geschichte Europas gibt es kaum einen Moment, der aufregender, aber auch keinen, der beängstigender war als der Frühling des Jahres 1848. Scheinbar aus dem Nichts versammelten sich in unzähligen Städten von Berlin bis Paris und Palermo riesige Menschenmengen, manchmal in friedlicher, oft auch in gewalttätiger Absicht. Die politische Ordnung brach in sich zusammen.
Christopher Clark ordnet in seinem neuen Buch „Frühling der Revolution“ die Geschehnisse in die gesamteuropäische Geschichte ein und zeigt, wie sie bis heute nachwirken. Im Gespräch zeichnet er nach, wie sich die Ideen von 1848 um die ganze Welt verbreiteten und die Verhältnisse zum Besseren, zuweilen aber auch zum viel Schlechteren veränderten. Aus den Trümmern erhob sich ein neues und ganz anderes Europa.
Im zweiten Teil des Abends schlagen Susanne Kitschun (Friedhof der Märzgefallenen) und Hartmut Dorgerloh (Humboldt Forum) mit Christopher Clark den Bogen in die Gegenwart und zeigen, welche Grundsteine die Menschen vor 175 Jahren für unser heutiges Zusammenleben gelegt haben.
Denn überall in Europa entwickelten sich neue politische Ideen, Glaubenssätze und Erwartungen. Es ging um die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, nationale Unabhängigkeit und die jüdische Emanzipation. Dies waren plötzlich zentrale Lebensthemen für unendlich viele Menschen – und es wurde hart um sie gekämpft.
Christopher Clark, geboren 1960, lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine’s College in Cambridge. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte Preußens. Er ist Autor einer Biographie Wilhelms II., des letzten deutschen Kaisers. Für sein Buch »Preußen« erhielt er 2007 den renommierten Wolfson History Prize sowie 2010 als erster nicht-deutschsprachiger Historiker den Preis des Historischen Kollegs. Sein epochales Buch über den Ersten Weltkrieg, »Die Schlafwandler« (2013), führte wochenlang die deutsche Sachbuch-Bestseller-Liste an und war ein internationaler Bucherfolg. 2018 erschien von ihm der vielbeachtete Bestseller »Von Zeit und Macht« und 2020 folgte das von der Kritik gefeierte »Gefangene der Zeit«. Einem breiten Fernsehpublikum ist Christopher Clark bekannt als Moderator der mehrteiligen ZDF-Doku-Reihen »Deutschland-Saga«, »Europa-Saga« und »Welten-Saga«. 2022 wurde ihm der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten verliehen.
Susanne Kitschun ist Historikerin und Politologin. Sie leitet den Gedenk- und Ausstellungsort Friedhof der Märzgefallenen.
Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh ist Generalintendant und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Der Kunsthistoriker und Kulturmanager lehrt seit 2004 als Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Jenny Friedrich-Freksa, geboren 1974 in Berlin, studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste Berlin. Nach Auslandsaufenthalten in Paris, Genf und Rom arbeitete sie mehrere Jahre für die Süddeutsche Zeitung in München. Seit 2005 ist sie Chefredakteurin des Magazins KULTURAUSTAUSCH in Berlin. 2019 erschien im Hanser-Verlag ihr Buch „Pferde“. Jenny Friedrich-Freksa befindet sich derzeit in Elternzeit.