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Gibt es eine autonome Republik der Kunst, die Zeiten und Orte überdauert? Besitzen Objekte eine Autonomie? Für Objekte widersprechen beschäftigen sich Madeleine Thien und Rawi Hage mit diesen Fragen, indem sie zwei Objekte untersuchen, die über Sammlungen der Turfan-Expeditionen (1902-1914) aus der Region der Nördlichen Seidenstraße (der heutigen Autonomen Region Xinjiang-Uigur) nach Berlin kamen: das Fragment eines in Uigur und Alttürkisch verfassten manichäischen Manuskripts; und eine Wandmalerei von „Drei Uigurischen Fürsten“, die zum Bau einer Grotte in den Tausend-Buddha-Höhlen von Bäzäklik beitrugen.

Die Schriftsteller*innen untersuchen gemeinsam die Welten, die diese transitorischen Objekte in sich tragen. Anstatt Geschichte als etwas zu betrachten, das man kontrollieren oder besitzen kann, laden sie uns ein, die Bewegung, Entwurzelung, Verschleppung, Migration, Umsiedlung und Flucht von Objekten im Kontext widersprüchlicher und doch organisch verbundener Überzeugungen zu beobachten.

Während sich Madeleine Thien den „Drei Uigurischen Fürsten“ durch Fiktion annähert, reagiert Rawi Hage mit einem erzählenden Sachtext auf das manichäische Manuskript. Beide stellen die Erfahrung der Begegnung in den Mittelpunkt, die – wie sie sagen – uns stets zu etwas Neuem macht.

“It is not their faces I’m painting,” my father said, “but their salvation.” “How can something like that be painted?” “It is the only thing that can be painted.”
I have chosen a fragment, a trace of a lost book, to explore the notion of residue, incompletion, imperfection, excavation; in short what is lost and what little remains.

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