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In der Bildungs- und Kulturpolitik sozialistischer Staaten spielten Kulturpaläste eine zentrale Rolle: Als Orte der Begegnung und Bildung, der Kultur und des Sports waren sie Teil des staatssozialistischen Social Engineering. Zugleich waren sie architektonische Ikonen vieler ost-, mittel- und südeuropäischer Hauptstädte.

Doch Kulturpaläste waren nicht nur in den sozialistischen Metropolen zu finden – auch in Kleinstädten und Peripherien wurden systematisch Kulturhäuser errichtet, in denen die Bevölkerung Bildungs-, Kultur- und Sportangebote wahrnehmen konnte, die zugleich der Formung des „sozialistischen Menschen“ dienten. In den Wendejahren um 1989 spielten Kulturhäuser und -paläste dann als physische Orte eine wichtige Rolle in der Systemtransformation. Und heute? Der Umgang mit dem architektonischen und kulturellen Erbe der Paläste ist so vielfältig wie die Gesellschaften Mittel-, Ost-, und Südosteuropas. In fünf Paneldiskussionen, kuratiert von der Bundeszentrale für politische Bildung, blicken Besucher*innen des Humboldt Forums zusammen mit Gästen aus den jeweiligen Ländern auf Warschau, Kyjiw, Belgrad und Minsk. Dabei erfahren sie mehr über die sozialistische Idee der Kulturpaläste, urbane Debatten, Revolutionen im städtischen Raum, internationale Diskurse, politische Proteste, Staatsgewalt und schrumpfende Räume für Kultur.

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Das Gespräch lotet aus, welche Bedeutung Kulturpaläste und Kulturhäuser für sozialistische Lebenswelten hatten; dabei treten architekturtheoretische und kulturwissenschaftliche Perspektiven in einen Dialog. Kulturpaläste und Kulturhäuser werden grundsätzlich, aber auch anhand konkreter Beispiele als bauliche und städtebauliche Objekte betrachtet, die sozialistische Lebenswelten repräsentierten und formten. Im Zentrum stehen die Ästhetik der Bauten und ihre ideologischen Grundlagen, aber auch pragmatische Aspekte der Baugeschichte. Außerdem werden die ideologischen Hintergründe der Palastarchitektur reflektiert und es wird diskutiert, welches Kulturverständnis sich in ihr ausdrückt. Nicht zuletzt zeichnet die Diskussion die Entstehung einer „Mythologie der Kulturpaläste“ nach, die bis heute wirkmächtig ist.

 

Referent*innen
Dr. Thomas Flierl, Bauhistoriker und Publizist, Berlin
Prof. Dr. Georg Witte, Literaturwissenschaftler und Slawist, Berlin

Moderation
Dr. Heike Winkel, Referentin für Informationen zu russländischer Desinformation, Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung

Andere Events aus der Gesprächsreihe

Die Reihe „Paläste fürs Volk. Kulturpaläste im Osten Europas vor und nach 1989“ wird kuratiert von der Bundeszentrale für politische Bildung
Bundeszentrale für politische Bildung