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In der Treppenhalle ragt über mehrere Stockwerke eine bronzene Plastik empor. Sie stellt einen Fahnenmast mit Trauerbeflaggung auf halbmast dar. Doch ist im Humboldt Forum nur die untere Hälfte zu sehen – der Fahnenmast durchstößt bildlich die Decke und taucht an einem anderen Ort aus dem Boden auf.

Die obere Hälfte wird nach dem Vorschlag des Künstlers zunächst auf dem Nachtigalplatz im sogenannten Afrikanischen Viertel in Berlin-Wedding installiert. Anfang des 20. Jahrhunderts war im nahe gelegenen Volkspark Rehberge eine sogenannte „Völkerschau“ geplant, in der Menschen und Tiere aus den deutschen Kolonien ausgestellt werden sollten. Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs wurde diese Planung nicht umgesetzt. Hier gibt es bis heute kolonialistische Straßen- und Platznamen, über deren Umbenennung seit Jahren gestritten wird. Anschließend plant der Künstler die Aufstellung an einem dritten Ort.

Durch die Aufstellung im Humboldt Forum stellt die Fahne auf halbmast zudem einen Beitrag zur Debatte um dieses neue Haus dar. Insbesondere der Entstehungskontext der Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst im Humboldt Forum in der Zeit des deutschen Kolonialismus ist in den letzten Jahren stark ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Der Titel des Werks ist eine Abwandlung des Begriffs „Statute of Limitations“ (Verjährung). Die UN-Konvention über die Nichtanwendbarkeit von Verjährungsvorschriften auf Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit von 1968 bestimmt, dass die strafrechtliche Verfolgung von Völkermord nicht verjährt. Der Künstler bezieht den Titel auf die kolonialen Verbrechen des Deutschen Reiches, beispielsweise in der heutigen Republik Namibia zwischen 1904 und 1908.

Die Statue of Limitations ist damit ein kritischer Kommentar zum Umgang Deutschlands mit den Verbrechen während seiner kolonialen Vergangenheit, deren Aufarbeitung erst am Anfang steht.

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